Gattung in ColKat anzeigen Gattung: Trypodendron Stephens, 1830 (Xyloterus Erichson, 1836) Coleoptera - Rhynchophora - Scolytidae - Ipinae
  Von Arved Lompe (n. K.E. Schedl, A. Pfeffer) Informieren Sie mich bitte über Fehler oder Ergänzungen über mailbox@lompe.de
  Körper walzenförmig, glänzend, nahezu nackt oder auf Halsschild und Flügeldeckenabsturz mäßig behaart, strohgelb bis schwarzbraun, oft mit dunkler Längszeichnung, Stirn beim ♀ einfach gewölbt, beim ♂ enger, konkav und unten schnauzenförmig vorgezogen. Augen geteilt, Fühlerschaft schlank keulenförmig, Fühlergeißel 4-gliedrig, Fühlerkeule abgeplattet, länger als breit, verkehrt eiförmig bis asymmetrisch, ohne Nähte oder Septum, Außenseite kurz fein pelzartig behaart. Halsschild des ♀ halbkugelig, stark gewölbt, beim ♂ gedrungener, mehr quer, Summit nahe der Basis, Oberfläche geschuppt-gehöckert, Basis des Halsschilds in beiden Geschlechtern fein gerandet, Schildchen groß und glatt. Flügeldecken walzenförmig, Apex breit oder etwas winkelig gerundet, Absturz kurz, kräftig oder schräg gewölbt. Vorderhüften einander berührend, Vorderschienen an der Außenkante asymmetrisch gebogen und mit feinen Zähnchen besetzt, Tarsenglieder zylindrisch. In der ganzen Holarktis, an Laub- und Nadelhölzern, besonders an gefälltem Holz. Ambrosiakäfer. Am Brutgeschäft beteiligen sich beide Geschlechter, das ♀ nagt die radiale Eingangsröhre, anschließend ± dem Jahresringverlauf folgende Brutstollen, in denen abwechselnd oben und unten die Eier in kleinen Nischen einzeln abgelegt werden, die Larven entwickeln sich in dem allmählich größer werdenden Larvenstollen, indem sie das Myzelium der an den Gangwänden sich entwickelten Ambrosiapilze abweiden. Verpuppung in den Larvenstollen, Jungkäfer schlüpfen durch das Einbohrloch der Eltern. Die Brutbilder (Leitergänge) aller 3 Arten ähnlich, deshalb differentialdiagnostisch nur bedingt verwendbar. Die Ausbildung der Fühlerkeule ist etwas variabel.  
#1 Absturz der Flügeldecken fein, aber dicht behaart, die Naht und der 3. Zwischenraum erhöht. Der 2. Zwischenraum schwach vertieft. Fühlerkeule an der vorderen Außenspitze +/- zugespitzt, weil die Haare dort zusammenlaufen [Abb.1]. Flügeldecken bis auf den Nahtstreif und die Außenrand schmutzig blaßgelb [Abb.2]. 3,2-3,8 mm.
B: Wirtsholzarten: Fagus, Alnus, Acer, Betula, Quercus, Carpinus, Juglans.
D: Mittel- und Nordeuropa, Balkanländer, Krim, Kaukasus.

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TRYPODENDRON DOMESTICUS
Abb.1
XYLOTERUS DOMESTICUS
Abb.2
*) Eine interessante Fehlbildung hat mir Moritz Brunkau (TU Dresden) vorgestellt: An den Fühlern ist das 2. Geißelglied erweitert und mit einem Anhang versehen und die Fühlerkeule hat am Ende ein vollständiges Klauenglied ausgebildet: rechter Fühler [Abb.3], linker Fühler [Abb.4] - also symmetrisch auf beiden Seiten [Abb.5]! Das läßt eher auf einen genetischen Ursprung (Mutation) schließen als auf auf teratogene Einflüsse während der Metamophose. Ansonsten war das Tier völlig normal gebaut [Abb.6]; es stammt aus dem Tharandter Wald in Sachsen.
TRYPODENDRON DOMESTICUM
Abb.3
TRYPODENDRON DOMESTICUM
Abb.4
TRYPODENDRON DOMESTICUM
Abb.5
TRYPODENDRON DOMESTICUM
Abb.6
-- Absturz der Flügeldecken nur mit einzelnen, sehr kurzen Härchen besetzt. Der 2. Zwischenraum nicht vertieft. Flügeldecken mit dunklen Längsstreifen.

   ...2

 
#2 Flügeldecken mit feinen, flach punktierten Punktreihen. Die Zwischenräume schwach genetzt und von nahezu unpunktiert bis mit einzelnen feinen Pünktchen besetzt. Fühlerkeule verkehrt eiförmig.

   ...3

 
-- Flügeldecken mit stark punktierten Reihen. Vorletzter Seitenzwischenraum mit einer kurzen akzessorischen Punktreihe. Flügeldecken dunkel rotbraun mit 5 dunklen Längsstreifen. Fühlerkeule asymmetrisch [Abb.7], oft mit etwa rechtwinkliger Außenecke [Abb.8]. Die Naht und der 3. Zwischenraum am Flügeldeckenabsturz schwach erhöht und mit 6 bis 8 kleinen Körnchen besetzt. 3,5-4,0 mm.
B: Wirtsholzarten: Quercus, Fraxinus, Betula, Acer;
D: Mittel- und Nordeuropa, Krim, Kaukasus, Sibirien, Japan.

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TRYPODENDRON SIGNATUS
Abb.7
TRYPODENDRON SIGNATUS
Abb.8
#3 Schenkel an der Basis schwärzlich und meist auch die Beine umfangreicher dunkel gefärbt. Halsschild dunkel, nur in der Mitte der Basis gelblich. Flügeldecken braun bis schwarz. Der schwarze Streifen am Seitenrand ist gegen die Schultern nicht verschmälert, er reicht am Absturz nicht so weit nach hinten. 3-4 mm.
B: Wirtsholzarten: Picea jezoensis, Picea obovata, Picea abies, Pinus silvestris.
D: Japan, Norwegen, Schweden, Niederösterreich.

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(=piceum Strand)

 
-- Beine einfarbig hell. Halsschild hell oder dunkel. Flügeldecken gewöhnlich hellgelb mit schwarzen Dorsalstreifen [Abb.9]. Der schwarze Seitenrandstreifen reicht auf dem Absturz weiter nach hinten und ist an den Schultern verschmälert oder verkürzt. Fühlerkeule verkehrt eiförmig [Abb.10]. 3,0-3,4 mm.
B: Wirtsholzarten: Picea, Abies, Pinus, Larix, Cedrus.
D: Im ganzen holarktischen Gebiet, wo diese Nadelhölzer vorkommen. Von England, Spanien bis Korea, Japan, Kleinasien, Algerien.

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TRYPODENDRON LINEATUS
Abb.9
TRYPODENDRON LINEATUS
Abb.10
  domesticum
laeve
lineatus
signatum
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 25.08.2010
Letzte Aktualisierung: 08.03.2023 - 01:36:47
Mit Determin (V4.2.191-2) von: Arved Lompe
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