Untergattung Tournieria des Karpatenbogens Curculionidae - Otiorhynchinae - Otiorhynchus_karpaten
  Von Arved Lompe (n. S. Endrödi)
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Endrödi, S. (1961): Bestimmungstabelle der Otiorrhynchus-Arten des Karpaten-Beckens - Publikaze Slezského Muzea v Opavé, 5:1-123 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Endrödi1961 Otiorhynchus Karpatenbecken.pdf
  Tabelle nach Reitter Tournieria  
#1 283 (284) Halsschild tuberkuliert, in der Mitte der Scheibe mit einigen glänzenden Längskielen, welche weder die Spitze noch die Basis erreichen, die neben diesen befindlichen großen Tuberkeln mehr oder weniger ebenfalls der Länge nach zusammengeflossen [Abb.1]. Schwarz, Fühler und Beine rötlichbraun, Oberseite glänzend, mit sehr kleinen anliegenden Härchen bedeckt. Punktstreifen der Flügeldecken fein, kaum gefurcht, nicht oder kaum breiter als die fein gerunzelten Zwischenräume, die Streifenpunkte werden von einander durch Querrunzeln getrennt. 5-6 mm. Eurosibirische Art, im Karpaten-Becken ist sie sehr weit verbreitet, sie kommt in der Tiefebene ebenso vor, wie in den hohen Gebirgszügen der Karpaten, in den nördlichsten Teilen ebenso, wie in den südlichsten, im Banat und in Kroat ien. Am gemeinsten i st die Art in Ungarn, aber auch in den angrenzenden Ländern ist sie ziemlich häufig. Als Nährpflanzen werden sehr verschiedene Pflanzen genannt, wie: Fichte, Obstbäume, Rubus ideaeus, Fragaria, Rumex, Potentilla und Poa. Sie wird mehrfach als Forstschädling erwähnt. (= rufipes Scop. = vorticosus Gyll. - globuliperinis Gyll.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ovatus (L., 1758)

OTIORHYNCHUS OVATUS
Abb.1
 
-- 284 (283) Halsschild gleichmäßig punktiert oder tuberkuliert, in der Mitte höchstens mit einem Längskiel.

   ...285

 
#285 (286) Scheibe des Halsschildes mit gleichmäßig dichten, feinen Längsrunzeln. Farbe und Behaarung der Oberseite ähnlich wie bei der vorigen Art, aber weniger glänzend. Punktstreifen der Flügeldecken ebenfalls fein, schwach gefurcht, die Querrunzeln, welche die Streifenpunkte von einander trennen, sehr fein, Zwischenräume etwas breiter als die Punktstreifen, leicht gewölbt, dicht und deutlich punktiert. 5-6 mm. Die Art ist bis jetzt aus den östlichen Gebirgen der Alpen und aus Kroatien bekannt, die Literatur erwähnt sie auch aus Siebenbürgen.

   ...gibbicollis Boh.

 
-- 286 (285) Scheibe des Halsschildes ohne feine Längsrunzeln.

   ...287

 
#287 (290) Flügeldecken mit abstehenden oder anliegenden Haaren, diese ganz gleichmäßig verteilt. Flügeldecken kurz eiförmig. Länge nicht unter 5 mm.

   ...288

 
-- 290 (287) Flügeldecken beschuppt oder behaart, letztere aber nicht ganz gleichmäßig verteilt, längs der Mitte der einzelnen Zwischenräume oft mit Reihen von Borsten oder Haaren, letztere sind länger als die Grundbehaarung und können abstehend oder anliegend sein, manchmal schwer zu unterscheiden. Kleine Arten mit langgestreckten Flügeldecken.

   ...291

 
#288 (289) Die Haare der Flügeldecken sehr klein, ganz anliegend und in der Nähe der Spitze manchmal undeutliche Flecke bildend. Fühler kurz und stark, erstes Glied der Geißel kaum länger als breit. Augen klein, rundlich. Schwarz, Fühler und Beine rot. Halsschild etwas breiter als lang, in der Nähe der Basis am breitesten, fein und dicht tuberkuliert. Flügeldecken sehr breit eiförmig, die Punktstreifen schwach gefurcht, kaum schmäler als die leicht gewölbten Zwischenräume. 5-6 mm. Endemisch in Siebenbürgen und auch hier sehr selten, ich sah Exemplare vom Bucsecs- und Schuler-Gebirge (= pristodon DAN.).

   ...schusteri Stierl.

 
-- 289 (288) Die Haare der Flügeldecken lang, abstehend, gleichmäßig verteilt. Fühler länger, das erste Glied der Geißel mehr als doppelt so lang als breit. Augen größer, eiförmig. Schwarz, Fühler und Beine etwas heller. Halsschild deutlich breiter als lang, in der Mitte am breitesten, die Seiten sehr stark gebogen, die Oberseite fein und dicht tuberkuliert. Flügeldecken eiförmig, die Punktstreifen kaum sichtbar gefurcht, sehr fein, viel schmäler als die Zwischenräume, Streifenpunkte einfach eingestochen, Zwischenräume sehr fein, weitläufig gerunzelt. 6-7 mm. In Italien und am Balkan einheimisch, im Karpaten-Becken ist sie aus Kroatien, Siebenbürgen und Ungarn (Budapest, Veszprém) bekannt geworden.

   ...maxillosus Gyll.

 
#291 (292) Flügeldecken außer den Haarreihen nur mit undicht gestellten, sehr kleinen und feinen Haaren, darum die Oberseite ziemlich glänzend schwarz. Schwarz, seltener dunkelbraun, Fühler und Beine gelbrot. Fühler lang, alle Glieder der Geißel viel länger als breit. Halsschild breiter als lang, ungefähr in der Mitte am breitesten, die Seiten gleichmäßig gerundet, die Tuberkeln groß, leicht abgeflacht, einander fast berührend. Flügeldecken breit eiförmig, schwach gefurcht, die Punktstreifen nicht schmäler als die fein chagrinierten Zwischenräume. 4-4.5 mm. Mediterrane Art, von den südlichen Alpen bis zur Türkei verbreitet, im Karpaten-Becken wurde sie in Kroatien an zahlreichen Fundorten gesammelt (= parvulus Stierl.).

   ...glabellus Rosenh.

 
-- 292 (291) Auf den Flügeldecken sind auch Schuppen oder breitere Schuppenhaare zu finden, Oberseite meistens gelblich oder grau marmoriert.

   ...293

 
#293 (298) Flügeldecken kurz eiförmig. Fühler lang und dünn, zweites Glied der Geißel beträchtlich länger als das erste, auch die übrigen Glieder mehr oder weniger länger als breit.

   ...294


. 298 (293) Flügeldecken lang eiförmig. Fühler kürzer, zweites Glied der Fühlergeißel nicht, oder nur wenig länger als das erste.

   ...299

 
#294 (297) Flügeldecken mit Reihen von langen Haaren.

   ...295

 
-- 297 (294) Flügeldecken nur mit Reihen von kurzen Haaren, welche auf der Scheibe anliegend und am hinteren, abfallenden Teile mehr abstehend sind. Tuberkeln des Halsschildes sehr fein und sehr dicht gestellt. Farbe ähnlich wie bei der vorigen Art. Augen flach. Halsschild größer, die Seiten stark gerundet. Punktstreifen der Flügeldecken viel breiter als die leicht gewölbten Zwischenräume, seicht gefurcht, auch die Streifenpunkte nicht tief. Von den kleinen Schuppen der Oberseite werden stellenweise ausgedehnte Flecke gebildet. 4-5 mm. Nordeuropäische Art, die Literatur erwähnt sie aus Ungarn (Budapest) und aus Siebenbürgen. Auch falls diese Angaben richtig sind, muß die Art im Karpaten-Becken äußerst selten sein (= seductor Stierl. = dziedusziczkii Lom.).

   ...rotundatus Siebold

 
#295 (296) Borstenhaare der Flügeldecken steil aufstehend. Viel kleiner. Tuberkeln des Halsschildes auffallend groß, rundlich. In der Regel dunkelbraun mit helleren Fühlern und Beinen. Augen vorgewölbt. Halsschild sehr klein, kaum breiter als der Kopf, breiter als lang, in der Mitte am breitesten, die Seiten schwach gebogen. Streifen der Flügeldecken gefurcht, viel breiter als die gewölbten Zwischenräume, auf welchen gut entwickelte Tuberkeln zu finden sind. Von den kleinen und dichtgestellten Schuppen werden ausgedehnte Flecke gebildet. 5-6 mm. In Italien und im nordwestlichen Balkan einheimisch, sie kommt häufiger in Kroatien und sehr selten im Banat (Herkulesbad) vor.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...crataegi Germ., 1824

 
-- 296 (295) Die langen Borstenhaare auf der Scheibe der Flügeldecken anliegend, an den Seiten und in der Nähe der Spitze abstehend. Viel größer. Schwarz, Flügeldecken mit kleinen Flecken von metallisch glänzenden Schuppen: siehe O. ormayi unter LZ    >>>306  
#299 (302) Auf den Flügeldecken sind keine rundlichen Schuppen zu finden. Zweites Glied der Fühlergeißel kürzer als das erste. Köper < 5mm.

   ...300

 
-- 302 (299) Auf den Flügeldecken sind auch rundliche Schuppen zu finden. Zweites Glied der Fühlergeißel nicht kürzer als das erste. Körper > 5 mm.

   ...303

 
#300 (301) Habitus [Abb.2]. Der Zahn der Vorderschenkel klein. Halsschild schlank, kaum breiter als lang, in der Mitte am breitesten, von dort zur Spitze und zur Basis fast in gerader Linie verengt. Streifenpunkte der Flügeldecken tief, deutlich sichtbar. Fühlergeißel etwas kürzer als das Basalglied. Tuberkulierung des Halsschildes fein, nicht sehr dicht. Streifenpunkte der Flügeldecken schwach gefurcht, viel breiter als die Zwischenräume, Streifenpunkte von einander durch Querrunzeln getrennt, von den gewölbten Zwischenräumen die ungeradzahligen im letzten Drittel oft etwas höher als die anderen. 3-4.5 mm. Bewohner des zentralen und südlichen Europa. Im Karpaten-Becken bevorzugt sie die Bergländer, wo sie nicht selten gesammelt werden kann. Sie ist von den Ländern des Karpaten-Beckens bis jetzt allein in Ungarn nicht zum Vorschein gekommen (= hampei Stierl. = pygmaeus Stierl.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...pauxillus Rosh., 1847

OTIORHYNCHUS PAUXILLUS
Abb.2
 
-- 301 (300) Der Zahn der Vorderschenkel sehr groß. Halsschild breiter, in der Mitte am breitesten, die Seiten gleichmäßig gebogen. Streifenpunkte der Flügeldecken seicht, of t schwer zu unterscheiden. In der Regel dunkel braun, Fühler und Beine heller. Tuberkeln des Halsschildes höher, deutlicher getrennt, perlenförmig. Behaarung der Flügeldecken länger, die Punktstreifen ebenfalls breiter als die Zwischenräume, aber etwas seichter, die Streifenpunkte nicht so scharf getrennt, alle Zwischenräume gleich hoch. 3.8-4.5 mm. Die Art ist eine nicht seltene Bewohnerin von Siebenbürgen und dem Banat (= rugirostris Stierl..).

   ...mazurai Form.

 
#303 (304) Tuberkeln des Halsschildes klein und ziemlich undicht gestellt, in den Zwischenräumen der Tuberkeln hätte ein weiterer, ähnlich großer Tuberkel Platz, die Tuberkeln sind oft ziemlich undeutlich. Drittes Glied der Fühlergeißel nicht länger als breit. Schwarz oder dunkelbraun, Fühler und Beine heller rot. Fühler kurz und stark, die Glieder der Fühlergeißel eng aneinander gepreßt, nur die beiden ersten länger als breit, die übrigen kugelförmig. Halsschild kaum breiter als lang, in der Mitte am breitesten, die Seiten stark gerundet. Punktstreifen der Flügeldecken gefurcht, viel breiter als die Zwischenräume, die Streifenpunkte groß, ziemlich tief, Zwischenräume gewölbt, flach gerunzelt. 5-7 mm. Südosteuropäische Art, im Karpaten-Becken ziemlich weit verbreitet, am zahlreichsten wurde sie im Banat und in Siebenbürgen gesammelt, in Ungarn bedeutend seltener (Budapest, Máriabesnyö, Sátoralja-Ujhely), aus der Slowakei werden in der Literatur mehrere Fundorte erwähnt und aus der Karpato-Ukraine kenne Endrödi nur einen Fundort (Szin), sie wird wahrscheinlich auch in Kroatien zum Vorschein kommen.

   ...coarctatus Stierl.

 
-- 304 (303) Tuberkeln des Halsschildes groß, abgeflacht oder perlenförmig, oder unregelmäßig gestaltet, stets dichter gestellt, in den Zwischenräumen der Tuberkeln hätte kein weiterer, ähnlich großer Tuberkel Platz. Das dritte (und auch das vierte) Glied der Fühlergeißel länger als breit.

   ...305

 
#305 (306) In der Mitte des Halsschildes ist ein ziemlich breiter, gewölbter, glänzender Längskiel zu finden, welcher weder die Spitze, noch die Basis erreicht, die Tuberkeln abgeflacht. An dem hinteren, abfallenden Teil der Flügeldecken ist die Naht und der erste Zwischenraum buckelig erhöht. Der Zahn der Vorderschenkel sehr klein. Schwarz oder dunkelbraun, Fühler und Beine heller rotbraun. Halsschild fast so lang wie breit, in der Mitte, oder etwas hinter der Mitte am breitesten, in solchen Fällen die Seiten hinten stark gerundet und zur Spitze fast in gerader Linie verlaufend. Punktstreifen der Flügeldecken fein, wegen der starken Runzelung und Tuberkulierung der Zwischenräume nicht immer deutlich sichtbar. Die opalschimmernden rundlichen Schuppen der Flügeldecken in kleineren oder größeren Flecken verteilt. 5-8 mm. In Europa verbreitet. Im Karpaten-Becken besonders in Ungarn häufig, etwas seltener in der Slowakei, während in den übrigen Ländern nur vereinzelt vorzufinden, aus Kroatien sah Endrödi noch keine Exemplare. Die Art bevorzugt die hügeligen Gegenden und die Ebene, in höhere Gebirge scheint sie sehr selten vorzudringen. In Ungarn wurde sie als Schädling an Trauben gemeldet (= zebra F.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...fullo (Schrk., 1781)


Variation:
1. Halsschild und Flügeldecken deutlich feiner tuberkuliert. - An geblich unter der Stammform ab.

   ...subsetulosus Stierl.

 
-- 306 (305) Längs der Mitte des Halsschildes ist kein glatter, glänzender Kiel zu finden. Die Tuberkeln perlenförmig. An dem hinteren, abfallenden Teil der Flügeldecken ist der erste Zwischenraum nur schwach gewölbt. Farbe, wie bei der vorigen Art. Halsschild breiter, in der Mitte am breitesten. Punktstreifen der Flügeldecken grob, breiter als die Zwischenräume, auf der Oberfläche mit zahlreichen Flecken von leicht opalisierenden, rundlichen Schuppen, in jedem Streifenpunkt, welcher vom Schuppenfleck umgegeben wird, sitzt je ein ähnlicher Schuppen. 5-8 mm. Auf der Balkan-Halbinsel verbreitet, im Karpaten-Becken wurde sie selten in Siebenbürgen (ich sah Exemplare aus Vöröstorony) und aus Ungarn sehr vereinzelt in Budapest gesammelt ( = juglandis Apfb. = juglandiformis Reitt.).

   ...ormayi Stierl.

 
  coarctatus
crataegi
fullo
gibbicollis
glabellus
maxillosus
mazurai
ormayi
ovatus
pauxillus
rotundatus
schusteri
subsetulosus
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Erstellt am: 11.08.2018
Letzte Aktualisierung: 13.08.2018 - 13:05:32