Gattung Scaurus Fabr. Tenebrionidae - Scaurini
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter )
Bitte Fehler und Ergänzungen an mailbox@lompe.de senden
Reitter, E. (1914): Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren - Heft 72, Tenebrionidae V. Teil Scaurini und Sepidiini - Deutsche Ent. Zeitschr. 4:369-392 Reitter-Best-Tab-Heft72.tif
  Geschlechtsauszeichnungen. Das ♂ ist gewöhnlich größer und robuster als das ♀ der Halsschild ist breiter, die Vorderschenkel stärker verdickt und der Zahn auf der vorderen Kante der bis zum Kniegelenk gefurchten Unterseite der Vorderschenkel größer, länger, robuster und stets etwas nach außen gekrümmt. Beim ♀ ist dieser Zahn spitzig, dreieckig und senkrecht von der Schenkelkante abstehend. In der Regel ist ein kleinerer Hinterzahn (an der hinteren Kante des Schenkels, dem Vorderzahn gegenüber befindlich) vorhanden, manchmal ist dieser Zahn nur dem ♂, oft aber auch beiden Geschlechtern eigentümlich. Die Vorderschienen sind beim ♀ einfach, beim ♂ verdickt und innen oft mit einem Zahn oder Buckel bewehrt. Die Form und Lage dieses männlichen Schienenzahnes erweist sich zur Unterscheidung ähnlicher Arten als sehr wichtig, worauf man bei den Beschreibungen bisher nicht genug Sorgfalt verwendet hatte.  
#1 Fühler lang. (Die vorletzten Glieder sind deutlich länger als breit, das letzte ist gestreckt, zylindrisch und erst von der Mitte an verengt, zugespitzt.)

   ...2

 
-- Fühler kurz, die Basis des Halsschildes nicht erreichend [Abb.1], Glied 4-10 nicht oder kaum länger als breit, oft quer, das Endglied eiförmig zugespitzt, von der Basis zur Spitze wenigstens einseitig gerundet verengt. Die Seitenrippe, wenn vorhanden, von oben stets, frei sichtbar. Clypeusrand in der Mitte oft etwas ausgerandet [Abb.2].

   ...17

SCAURUS STRIATUS
Abb.1
SCAURUS STRIATUS
Abb.2
#2 Spitzenrand der Flügeldecken einfach.

   ...3

 
-- Der Spitzenrand der Flügeldecken und der damit verbundene hinterste Teil der Naht ist wulstförmig verdickt und dicht rauh punktiert; die Seiten- und Dorsalrippe, welch letztere in manchen Fällen nur an der Spitze vorhanden ist, verbinden sich dicht vor der Apicalverbindung miteinander und bilden daselbst eine scharfe, vortretende Ecke. Flügeldecken lang oval. Vorderschenkel beim ♂ und ♀ nur mit einfachem spitzigen Vorderzahn, der Hinterzahn fehlt oder ist beim ♂ selten schwach angedeutet.

   ...16

 
#3 Flügeldecken kurz und breit, bauchig erweitert, zur Basis stärker eingezogen, die Dorsalrippe *) vorn erloschen.

   ...4


*) Die Flügeldecken zeigen in der Regel eine Seitenrippe, welche die Scheibe von den falschen Epipleuren (umgeschlagenem Seitenrand) begrenzt, dann eine Humeralrippe, die vorn in der Nähe der Schultern mündet, und eine Dorsalrippe, welche zwischen der Naht und der Humeralrippe in der Mitte steht. Die Naht ist bei den Arten mit Rippen hinten ebenfalls rippenförmig erhaben.
 
-- Flügeldecken länger und regelmäßig oval, schmäler als bei den vorigen Arten, vorn nicht stärker eingezogen, die Rippen gleichartiger, meistens ziemlich fein, die Dorsalrippe vollständig, nur vorn manchmal schwächer ausgeprägt, zwischen den Rippen mit deutlichen Punktstreifen. Halsschild beim ♀ fast so breit, beim ♂ so breit als die Flügeldecken in ihrer Mitte, stets dicht und stark punktiert.

   ...14

 
#4 Halsschild sehr ungleich, auf der Scheibe fein und wenig dicht, am Seitenrande, oft auch an der Basis viel stärker punktiert, der feine Marginalrand ist von obenher sichtbar. (Stirn fast mit einfachen Punkten besetzt.)

   ...5

 
-- Halsschild dicht und stark, fast gleichmäßig, beim ♂ oft länglich punktiert, manchmal gedrängt runzlig punktiert. Die Lateralrippe ist meistens von oben her auch an der Basis frei sichtbar. Die verkürzte Dorsalrippe ist hinten so stark oder fast so stark wie die Humeralrippe.

   ...9

 
#5 Die Lateralrippe ist an der Basis, von oben gesehen, nicht sichtbar oder sie biegt sich so nach einwärts , daß ihre Basis und die Humeralrippe scheinbar, von oben gesehen, in einem Punkte zusammentreffen.

   ...6

 
-- Die Seiten- und Humeralrippe sind, bei der Ansicht von oben, an der Basis frei sichtbar, voneinander durch einen sehr deutlichen Zwischenraum geschieden. Die Humeralrippe vorn an der Basis nicht deutlich verstärkt.

   ...8

 
#6 Die Humeralrippe ist hinter der Mitte nicht verkürzt, bis nahe zur Spitze verlaufend, vorn verstärkt die Basis erreichend. Vorderschienen des ♂ an der Basis innen schwach ausgebuchtet und etwas gebogen.

   ...7

 
-- Die Humeralrippe dicht hinter der Mitte verkürzt, die Dorsalrippe hinter der Mitte kräftig, vor der Mitte erloschen. Algier, 1 ♀ tristis v.

   ...abbreviatus Reitter, 1914

 
#7 Die Punktreihen auf der Scheibe sind sehr fein, fast erloschen, die Dorsalrippe von der Mitte nach vorn verkürzt. Sehr große Stücke sind v. giganteus Küst., die sich aber sonst nicht von der Stammform unterscheiden. Große Art. Sc. calcaratus F., gracilipes Sol., gracilicornis Fairm. Sc. algerinus Küst. ? *). Ligurien, Süd-Frankreich, Sardinien, Sizilien, Nordwest-Afrika.

   ...tristis Oliv.

 
-- Die Punktreihen sehr deutlich eingestochen, die Zwischenkörnelung viel feiner und spärlicher, die Dorsalrippe vorn weniger verkürzt, über die Mitte erkennbar. Ägypten. tristis v.

   ...aegyptiacus Sol.


*) Ob nicht einige dieser Synonyme (gracilipes, algerinus) zu dem sehr ähnlichen vicinus gehören, bleibt unentschieden, weil mir Typen nicht vorlagen und weil diese 2 Arten in allen von mir gesehenen Sammlungen vermengt waren.
 
#8 Die verkürzte Dorsalrippe hinter der Mitte der Flügeldecken fast ebenso stark als die Humeralrippe ausgebildet. Der große Zahn der Vorderschenkel beim ♂ stumpf zugespitzt, am Ende nicht nach innen schräg abgestutzt erscheinend, Vorderschienen an der Basis breiter und flacher ausgerandet, dahinter einen Winkel bildend, von dem die Schiene fast gleichbreit bis zur Spitze erscheint; die Basis an der äußeren Hinterseite etwas verbreitert, Große Art. Sizilien, Spanien, Algier, Tunis, häufig.

   ...vicinus Sol.


Wie der vorige, aber der Halsschild spärlicher, fein, auch an der Basis nicht dichter und stärker punktiert, die Flügeldecken sind flacher, die Humeralrippe kurz vor der Basis erloschen, die Rippen schwächer ausgeprägt. Balearen. vicinus v.

   ...balearicus Reitter, 1914


Wie vicinus, oben flacher, die Humeralrippe sehr fein, an der Basis wenig stärker ausgeprägt, die Dorsalrippe hinten gleichfein, die Stirn spärlicher punktiert. Auf den Flügeldecken mit feinen Punktstreifen und dicht punktierten Zwischenräumen, wodurch sie fast irregulär punktiert erscheinen. Vorderschenkel beim ♂ dick, gebogen, auf der Außenseite mit zahnartigem Winkel; Vorderschienen an der Basis nicht verdickt, innen ausgerandet, mit beulenartigem Zahne vor der Mitte. Sc. sublaevis Desbr. ♀ (Nach der Beschreibung.) Tanger, Mazagan, und nach einem Stück in J. Kaufmanns Sammlung in Sardinien.

   ...distinctus Sol.

 
-- Die Dorsalrippe der Flügeldecken fehlt ganz oder sie ist hinten äußerst schwach angedeutet, die Humeralrippe normal. Vorderschenkelzahn auf der Vorderseite ganz stumpf zugespitzt, Vorderschienen an der Basis verdickt, platt und plötzlich gebogen, dann einfach und gerade. Sc. breviatus Desbr., nach der Beschreibung, aber offenbar ein ♀ und nicht ein ♂. Marokko, Algier.

   ...latipennis Baudi.

 
#9 Halsschild kuglig gewölbt, sehr gedrängt punktiert, die Zwischenräume der Punkte bilden Körnchen oder feine Runzeln, Glied 3 der Fühler ist reichlich dreimal so lang als an der Spitze breit. Vorderschenkel beim ♂ mit nach außen gebogenem, großem, zugespitzem Vorderzahn und die Vorderschienen fast gerade, innen gerinnt, an der Basis flach ausgebuchtet. In sehr seltenen Fällen ist die Humeralrippe einigemal unterbrochen: m. interruptus Baudi. Sc. tripolitanus Quedenf. i. l.. Tripolis, Tunis.

   ...barbarus Sol.

 
-- Halsschild gewölbt, dicht punktiert, die Punkte auf der Scheibe rund oder länglich, freistehend, die Zwischenräume ohne Runzelung oder Körnelung. Glied 3 der Fühler höchstens 2 1/2 mal so lang als vorn breit.

   ...10

 
#10 Die Dorsalrippe hinten kurz und kräftig, von der Mitte nach vorn vollständig erloschen, ohne Spur einer schwachen Fortsetzung nach vorn. Halsschild auf der Scheibe wenig gedrängt punktiert, die Punkte rundlich, Flügeldecken nach vorne stark eingezogen, dem vicinus ähnlich, Beine schlank. Vorderschenkel beim ♂ mit langem, spitzig gebogenem Vorderzahn beim ♀ ohne Hinterzahn; Vorderschienen beim ♂ innen an der Basis im oberen Drittel leicht und breit ausgebuchtet. Sardinien, vielleicht auch Tunis. vicinus v.

   ...lugens Küst.

 
-- Die Dorsalrippe der Flügeldecken nach vorn feiner werdend und die Mitte überragend und zur Basis oft durch feine Körnchen angedeutet. Halsschild stark und dicht, oft grob gedrängt punktiert.

   ...11

 
#11 Flügeldecken zwischen den Rippen mit kräftigen Punktreihen und fast glatten, kaum erkennbar, sehr spärlich, extrem fein gekörnelten, glänzenden Zwischenräumen; die Seitenrippe, von oben gesehen, an der Basis mit der Humeralrippe zusammenstoßend. Ägypten.

   ...puncticollis Sol.

 
-- Flügeldecken zwischen den Rippen nur mit feinen, selten stärkeren Punktreihen und ziemlich undeutlich gekörnelten Zwischenräumen. Die Seitenrippe ist an der Basis, bei der Ansicht von oben, der Humeralrippe genähert, aber frei sichtbar.

   ...12

 
#12 Der große Vorderzahn der Vorderschenkel ist beim ♂ nach außen gebogen und die Spitze ist innen sehr schräg abgestutzt. Halsschild beim ♂ so breit als die Flügeldecken beim ♀ wie gewöhnlich etwas schmäler. (Der Hinterzahn der Vorderschenkel fehlt: beim ♀.)

   ...13

 
-- Der große Vorderzahn der Vorderschienen beim ♂ einfach zugespitzt, Halsschild beim ♂ und ♀ schmäler als die kurzen, vorn stark eingezogenen Flügeldecken, letztere nur mit recht feinen Punktreihen und fein gekörnelten Zwischenräumen. Halsschild dicht und stark, auf der Scheibe oft längsrunzlig punktiert. Viel kleinere Form. Syrien, Haifa und andere Lokalitäten. Wurde bisher irrtümlich zu barbarus gezogen. puncticollis v. (?)

   ...rugicollis Reiche.

 
#13 Zwischenräume der Rippen auf den kurzen, bauchigen Flügeldecken nur mit feinen, oft fast erloschenen Punktreihen, gekörnelt, matt. Große Art, und wohl nur Rasse des puncticollis. Syrien, besonders häufig auf der Insel Cypern.

   ...puncticollis v. (?)

   ...syriacus Reitter, 1914

 
-- Zwischenräume der Rippen auf den längeren und schmäleren Flügeldecken mit kräftigen Punktreihen, gekörnelt, etwas glänzend; Halsschild zur Basis kaum stärker als zur Spitze eingezogen; so lang als breit, oft beim ♂ ein wenig länger als breit. Vorderschienen beim ♂ an der Basis mit mehr verflachter und verbreiterter Furche, von der Seite gesehen an der Basis etwas breiter als hinter derselben. Mesopotamien. Im Hofmuseum in Wien; Col. Prof. Schuster. puncticollis v.

   ...macricollis Alld.

 
#14 Fühler gedrungener, die Glieder 4 - 10 sehr wenig länger als breit, Glied 3 doppelt so lang als vorn breit, die Dorsalrippe vorn oft abgeschwächt. Vorderschenkel des ♂ mit deutlichem Hinterzahn.

   ...15

 
-- Fühler sehr schlank, die Glieder 4 - 10 viel länger als breit, Glied 3 deutlich etwas mehr als doppelt so lang wie breit. Halsschild gedrängt, grob punktiert, matt, die Rippen fein und fast gleichartig, die Zwischenräume mit ziemlich tief eingestochenen Punktreihen und deutlich gekörnelt, Oberseite matt. Vorderschenkel auch beim ♂ ohne deutlichen Hinterzahn. Andalusien.

   ...rugulosus Sol.

 
#15 Die Seitenrandrippe trifft, bei der Ansicht von oben, fast mit der Humeralrippe zusammen, ist ihr also stark genähert; die Rippen schwach ausgebildet, die Nahtrippe von der Mitte nach vorn ganz verflacht. Ägypten.

   ...carinatus Sol.

 
-- Die Seitenrandrippe der Flügeldecken, bei der Ansicht von oben, von der Humeralrippe ziemlich weit geschieden, die Rippen stärker ausgebildet, die Nahtrippe vorn schwächer, aber die Basis erreichend. Nach v. Heyden, hierher Sc. porcatus Er., auch die Beschreibung von Sc. gracilis Küst. paßt auf diese Art. Algier, Oran, aber auch Süd-Spanien.

   ...varvari Sol.

 
#16 Flügeldecken matt, mit deutlichen, feinen, erhabenen Rippen, die Dorsalrippe vorn viel schwächer ausgebildet oder nur angedeutet oder fehlend, Zwischenräume mit deutlichen Punktstreifen; Halsschild ziemlich stark und dicht punktiert. Sc. parvicollis Fairm. (1875). Tunis, Algier.

   ...elongatus Muls.

 
-- Flügeldecken ohne deutliche Rippen, punktiert gestreift, wie die Dorsal- und Humeralrippe an der Spitze am Abfalle kurz ausgebildet. Halsschild sehr fein und ziemlich dicht punktiert. Von atratus durch schmalen Körper und längere Fühler sofort zu unterscheiden. Algier.

   ...angustus Reiche.

 
#17 Flügeldecken ohne oder doch ohne dorsale Rippen, diese nur am Spitzenabfalle angedeutet, oben fein in Reihen punktiert. Schenkel nur fein und spärlich punktiert, glänzend, Halsschild ungleich, die Scheibe fein punktiert.

   ...18

 
-- Flügeldecken mit oft sehr feinen, aber deutlichen Rippen, auch die Dorsalrippe vorhanden *)

   ...19


*) Sc. contractus Fairm. von Mogador blieb Reitter unbekannt. Er soll sich auffällig durch gedrungene, kurze und gewölbte Körperform auszeichnen; die Flügeldecken haben nur eine Rand- und eine ganze Dorsalrippe, die nach Ansicht Reitter's mit der von ihm als Humeralrippe bezeichneten Struktur identisch sein dürfte. L. 13 mm.
 
#18 Glied 3 der Fühler nicht ganz doppelt so lang als an der Spitze breit, Basis des großen Halsschildes einfach gerandet, mit sehr stumpfen oder verrundeten Hinterwinkeln, Seitenrand breit gefurcht, Flügeldecken fast parallel, mit schwach angedeuteten, stumpfen Schultern, zwischen den Punktreihen feiner punktiert, Schenkel des ♂ ohne Hinterzahn, Vorderschienen des ♂ vor der Mitte an der Oberkante mit großer eckiger Beule. Manchmal ist die Lateralrippe fein, aber vollständig ausgebildet: v. vagecostatus Fairm. oder die Flügeldecken sind auffallend kurz oval und oben flachgedrückt v. vicinus Dup. non Sol. = planidorsis Fairm.
Unteritalien, S.Frankreich, Sardinien, Sizilien, Spanien, Algier.

   ...atratus Fbr.

 
-- Glied 3 der Fühler doppelt so lang als an der Spitze breit, Basis des fein und wenig dicht punktierten Halsschildes jederseits in eine stumpfe Ecke ausgezogen ausgerandet, die Hinterwinkel dadurch wie schräg abgestutzt erscheinend *), Basis breit, die Seiten schmal gefurcht; Flügeldecken elliptisch mit ganz verrundeten Schultern, oben mit starken Punktstreifen, dazwischen Punkte kaum erkennbar. Vorderschenkel des ♂ mit kleinem Hinterzahn, Vorderschienen des ♂ vor der Mitte mit kleinerem Buckel. L. 11-13 mm. Tunis, Tripolis.

   ...bougonii Fairm.


*) Beim ♀ weniger, aber bei der schrägen Ansicht von vorn deutlich sichtbar.
 
#19 Die Dorsalrippe ist von der Mitte zur Basis der Flügeldecken ein wenig nach einwärts gebogen und die Dorsalrippen beider Flügeldecken schließen samt der Naht ein langelliptisches Feld ein [Abb.1]. Halsschild ungleich, vorn fein punktiert, Hinterwinkel fast abgerundet, Seitenrandkante nur als feines Leistchen von oben sichtbar; Flügeldecken länglich oval, Humeral- und Dorsalrippe kräftig, am Basalabfalle mit der Neigung sich im Bogen miteinander zu verbinden, die Zwischenräume fein gekörnelt und mit undeutlichen Punktreihen, der Raum an der Naht in der Mitte viel breiter als der nächste nach außen. Schenkel des ♂ mit dickerem Vorderzahn, der Hinterzahn klein, Vorderschienen beim ♂ innen zahnartig gekerbt und wie die mittleren etwas gebogen. Endglied der Fühler mehr wie doppelt so lang als breit. Manchmal ist der Halsschild auch an der Basis auffallend fein punktiert: a. maremmanus Sol. (sardous Costa), Sardinien. Sardinien, Sizilien, Italien, Insel Malta.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...striatus Fbr.

SCAURUS STRIATUS
Abb.1
 
-- Die Dorsalrippe verläuft von der Mitte nach vorn zur Basis mit der Naht und Humeralrippe parallel. Endglied der Fühler nur doppelt so lang als breit.

   ...20

 
#20 Vorderschienen beim ♂ innen gekerbt, aber ohne vortretenden Zahn, Vorderschenkel beim ♂ mit gebogenem, aber nicht sehr großen Vorderzahn, der Hinterzahn fehlt oder ist nur schwach angedeutet. Halsschild dicht und mäßig stark punktiert, auch beim ♂ kaum so breit als die Flügeldecken, diese ziemlich kurz eiförmig, die Rippen prononziert, die Naht vorn abgeflacht, die Zwischenräume mit deutlichen, ziemlich tiefen Punktstreifen *), glänzend, zwischen den Punktreihen sehr fein, wenig dicht punktuliert. Die Seitenrandkante des Halsschildes von obenher kaum sichtbar. Sc. ovipennis Fairm. Tripolis, Tunis.

   ...santi-amandi Sol.


*) Sehr auffällig ist bei dieser Art, daß oft die mittleren 2 Punktreihen zwischen den Rippen mehr genähert und die umgebenden Zwischenräume breiter sind als der mittlere; die erste und vierte Reihe ist ganz an die Rippen angelehnt, wie es Solier bei dieser Art beschreibt.
 
-- Vorderschienen des ♂ innen oder hinter der Mitte mit winkliger Erweiterung oder mit einem Zahn. Halsschild fein punktiert.

   ...21

 
#21 Der Zahn der Vorderschienen beim ♂ steht in der Nähe der Mitte, oft dicht vor oder dicht hinter derselben. Vorderschenkel beim ♂ mit kräftigem, beim ♀ fast fehlendem Hinterzahn.

   ...22

 
-- Der Zahn der Vorderschienen beim ♂ steht immer hinter der Mitte und ist schräg und spitzig; Vorderschenkel beim ♂ mit sehr entwickeltem, beim ♀ fehlendem Hinterzahn.

   ...23

 
#22 Groß, breit und sehr kurz gebaut. Kopf einfach punktiert, Halsschild zur Basis etwas stärker verengt als zur Spitze, beim ♀ etwas schmäler als die Flügeldecken, diese kurz oval oder sehr kurz, wenig länger als breit: a. rnaroccanus Fairm., mit feinen Rippen, Zwischenräume sehr fein gekörnelt und sehr fein reihig, oft etwas runzlig punktiert. Vorderschienen auf der Unterseite wie immer gefurcht, die Furche tief und an der Spitze frei auslaufend, das .äußere Schienenende in eine niedergedrückte Ecke ausgezogen, beim ♂ steht der Innenzahn dicht hinter der Mitte und ist spitzig und wenig groß. Sc. hespericus Sol., gigas Waltl. Spanien, Marokko, Mogador, Teneriffa.

   ...uncinus Forst.

 
-- Körper schmäler und länger gebaut, Kopf am Scheitel dicht rugulos punktiert, Halsschild in beiden Geschlechtern so breit als die Flügeldecken und an den Seiten gleichmäßig, wenig gerundet, Flügeldecken mit sehr feinen Rippen, die Zwischenräume derselben sehr fein gekörnelt und mit feinen Punktreihen besetzt, Vorderschienen auf der Unterseite flacher gefurcht, die Furche an der Spitze nicht frei auslaufend, sondern durch den Spitzenrand geschlossen, die äußeren Spitzenwinkel nicht zahnförmig ausgezogen; beim ♂ steht der Innenzahn dicht vor der Mitte und ist breiter, zahnartig stumpf gelappt. Nach der Beschreibung dürften Sc. quadraticollis Fairm. und vielleicht auch amplicollis Fairm. hierher gehören. Beide sollen zwischen sticticus und atratus fast in der Mitte stehen, was auf dubius passen würde, den Fairmaire nirgends erwähnt. Uberhaupt ist der dubius eine sehr verkannte Art. Algier, Marokko.

   ...dubius Sol.

 
#23 Oberseite ganz matt, Halsschild dicht punktiert, die Basis und die Seiten dick gerandet, der breite Seitenrand von oben her überall sichtbar. Flügeldecken mit sehr feinen, oft undeutlichen Punktreihen und deutlichen, feinen Körnchen, die Rippen kräftig, ganz gleich entwickelt, die Zwischenräume fast konkav. Cr. asperulus Fairm. Marokko.

   ...kraatzi Haag.

 
-- Oberseite mehr oder weniger glänzend, Flügeldecken mit feineren Rippen, oft sind solche nur angedeutet, die Zwischenräume flach, nicht konkav, mit kräftigen Punktreihen oder Punktstreifen, ein abgekürzter außen etwas wulstig begrenzter Scutellarstreif ist auch vorhanden, viel deutlicher als bei allen vorhergehenden Arten.

   ...24

 
#24 Halsschild dicht und mehr oder weniger kräftig punktiert, die Seitenrandlinie ist von oben kaum sichtbar, Flügeldecken kürzer oval, mit feinen, gleichmäßigen, überall hervortretenden Rippen, die Zwischenräume derselben mit kräftigen Punktstreifen, dazwischen fein gekörnt. L. 12-17 mm. Wenn, wie Reitter vermutet, Desbrochers bei seinem Sc. lucidulus ein ♀ für ein ♂ angesehen, so könnte seine Art mit mendax zusammenfallen. Algier, Marokko.

   ...mendax Reitter, 1914

 
-- Halsschild fein, an der Basis und den Seiten stärker punktiert, die Seitenrandlinie ist von obenher als feines Leistchen sichtbar, Flügeldecken viel länger oval, zwischen den sehr flachen, meist nur angedeuteten Rippen mit deutlichen Punktstreifen [Abb.3], seltener sind die Rippen normal und mäßig hoch entwickelt, die Zwischenräume der Punktstreifen sehr fein punktuliert, an den Seiten seicht, fein granuliert. Sc. punctatus der Autoren (Hrbst., Sol., Lucas, Fairm.) sticticus Gemm.. S.Italien, S.Frankreich, Sardinien, Spanien, Algier; Marokko. *)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...punctatus F., 1798


*) Zu dieser Art wird Sc. variolosus Woll. vom Kap Vert im Catalogus Col. Eur. vom Jahre 1906 gezogen. Reitter konnte diese Angabe nicht auf ihre Richtigkeit nachprüfen.
SCAURUS PUNCTATUS
Abb.3
 
  abbreviatus
aegyptiacus
angustus
atratus
balearicus
barbarus
bougonii
carinatus
distinctus
dubius
elongatus
kraatzi
latipennis
lugens
macricollis
mendax
punctatus
puncticollis
rugicollis
rugulosus
santi-amandi
striatus
syriacus
tristis
uncinus
varvari
vicinus
     Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 03.04.2012 - 11:21:08
Copyright © 2012 Dr. Arved Lompe - All rights reserved