Gattung Ranunculiphilus Dieckm. Coleoptera - Curculionidae - Ceutorhynchinae - Ceutorhynchini
  Von Arved Lompe
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Colonnelli, E. & Knutelski, S. (2005): Redescription and new records of Ranunculiphilus pseudinclemens (Dieckmann, 1969), with a key to the species of the genus (Coleoptera: Curculionidae: Ceutorhynchinae) - Genus 16(4): 619-627
  Mattschwarze Ceutorhynchen von 2,2-2,8 mm mit ± einförmig dunkler Behaarung, in die meistens helle, diffus wolkig verteilte weiße Haare eingemischt sind. Im vorderen Drittel des 6. Flügeldeckenzwischenraumes kann ein verdichteter heller Haarfleck vorkommen. Die Zwischenräume sind anliegend 2-3-reihig behaart, die Streifen haben eine feine Haarreihe. Halsschild mäßig quer mit deutlicher Mittelfurche, kleinem Seitenhöcker und ± gedrängter Punktur; der Halsschildhinterrand ist fast gerade, nicht wie bei Ceutorhynchus s.str. zum Schildchen schwach winklig vorgezogen. Spitze der Mittelbrustepimeren dicht weiß beschuppt. Mittel- und Hinterschenkel fein gezähnt, Klauen gezähnt. Die Arten leben, soweit bekannt, an Ranunculaceen (Hahnenfußgewächsen). Fühler vor der Mitte des Rüssels eingelenkt und dadurch von der abgetrennten Gattung Prisistus zu unterscheiden.  
#1 Flügeldecken am Ende rötlich. Oberseite mit halb aufstehenden Schuppenhaaren. Schidchenfleck gelblich, pfeilförmig, die Seitenäste oft mit der bogenförmigen Makel auf dem 6.-9. Zwischenraum verbunden. An  Consolida. Mittelmeergebiet bis Westasien. (Austroceutorhynchus).

   ...italicus (Brisout, 1869)

 
-- Flügeldecken schwarz.

   ...2

 
#2 Die aufgebogene Kante des Halsschildvorderrands etwa so breit wie die Fühlerkeule. Tarsen gelb- bis braunrot. Auf  Delphinium. Süd- und Mitteleuropa.

   ...obscurus (Brisout, 1869)

 
-- Die aufgebogene Kante des Halsschildvorderrands viel schmäler als die Breite der Fühlerkeule. Tarsen bis auf das 3. Glied dunkel.

   ...3

 
#3 Halsschildpunkte am Seiten- und Hinterrand klein und gedrängt, zur Mitte hin erheblich größer und der Halsschild dort etwas glänzend. Halsschild trapezförmig, Flügeldecken von den Schultern nach hinten ± gerade verengt, seitlich betrachtet hinten etwas steiler gewölbt. ♂: Rüssel bis zur Spitze punktiert. Penis an der Spitze nicht abgeknickt [Abb.1]; ♀: Spitzenhälfte des Rüssels glänzend. 2,4-2,8 mm. Französische Alpen, Schweiz (St. Gallen), Bayern, Württemberg. Käfer von V-IX an  Aconitum lycoctonum und  Aconitum napellus (Eisenhut). Larven in Stengelgallen unterhalb des Blütenstandes.

   ...lycoctoni Hust., 1917

RANUNCULIPHILUS LYCOCTONI.GIF
Abb.1
 
-- Halsschild auf seiner ganzen Fläche fein und gedrängt punktiert, matt. Halsschildseiten etwas stärker gerundet, die Flügeldecken nach hinten schwächer, etwas gerundet verengt, seitlich betrachtet hinten flacher gewölbt. Penis ventralwärts ± abgeknickt.

   ...4

 
#4 Flügeldecken in der Vorderhälfte annähernd parallel. Rüssel etwas dünner, in beiden Geschlechtern auch in der Endhälfte kräftig punktiert und matt, beim ♂ dort stärker behaart. Penis [Abb.2]. 2,2-2,8 mm. Von Südrußland und der Türkei über den Balkan, Italien, Südosteuropa, Polen und Teile von Mitteleuropa bis Frankreich verbreitet; in Mitteleuropa aus der Slowakei, Mähren, dem Burgenland, Sachsen, Thüringen und der Mark gemeldet, vermutlich weiter verbreitet; Käfer von V-IX an  Consolida regalis (Feldrittersporn) in trockenem Gelände.

   ...faeculentus (Gyll., 1837)

RANUNCULIPHILUS FAECULENTUS.GIF
Abb.2
 
-- Flügeldecken von den Schultern nach hinten leicht verengt.

   ...5

 
#5 Ungerade Zwischenräume auf den Flügeldecken deutlich breiter als die geraden, besonders der 3. und 5.; flach, mehr als 1,5 x so breit wie die feinen Streifen. Die Punktierung auf Halsschild und Flügeldecken mindert nicht den Glanz. Flügeldecken etwas flacher und nach hinten seitlich stärker verengt. Lebensweise unbekannt. Sibirien, Mittelasien bis China.

   ...inclemens (Faust, 1888)

 
-- Ungerade Zwischenräume auf den Flügeldecken nur wenig breiter als die geraden. Zwischenräume etwas gewölbt, etwa 1,5 x so breit wie die tiefen Streifen. Die Oberseite durch die grobe Punktur matt. Flügeldecken leicht gewölbt, seitlich in leichtem Bogen zur Apikalbeule verengt. Rüssel etwas dicker, beim ♀ in der Endhälfte glänzend und fein punktiert. Penis [Abb.3]. Halsschild etwas schwächer quer als bei faeculentus und die Raspelkörner am Absturz kleiner und spärlicher als dort, die Rundung zur Spitze weniger beeinflussend. Diese Unterschiede sind jedoch nur anhand der Vergleichsart zu erfassen, so daß man sich richtiger auf die Sexualunterschiede verlassen sollte. 2,6 mm. Auf  Delphinium und  Aconitum; neuerdings im Altvatergebirge an  Delphinium elatum gefunden.. Tschechien, Polen, Slowakei.

   ...pseudinclemens (Dieckmann, 1969)

RANUNCULIPHILUS PSEUDINCLEMENS.GIF
Abb.3
 
  faeculentus
inclemens
italicus
lycoctoni
obscurus
pseudinclemens
     Erstellt am: 30.01.2016
Letzte Aktualisierung: 30.01.2016 - 16:28:48
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