Gattung: Patrobus Dejean Carabidae - Trechinae - Patrobini
  Von Arved Lompe
Bitte Fehler und Ergänzungen an mailbox@lompe.de senden
Kühnelt, W. (1940 ): Revision der Laufkäfergattungen Patrobus und Diplous. - Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien Serie B Botanik und Zoologie, 51:151-192 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Kühnelt1940 Patrobus.pdf
Vives, Joan; Vives, Eduard (2005): Una nueva especie del genero Patrobus Dejean procedente de la Peninsula lberica Coleoptera Carabidae 3a Nota sobre carabidos ibericos. Nouvelle Revue d'Entomologie (N.S.), 22(1):13-18.
  Kopf schmaler als der Halsschild, Augen vorstehend, Fühler lang, Stirn außerhalb der Stirnfurchen mit deutlichem Längswulst. Halsschild ± herzförmig, in den Hinterwinkeln mit Längsfältchen. Flügeldecken länglich oval, mit 9 fein und dicht punktierten Längsreihen und Scutellarstreif, im 3. Zwischenraum 3 eingestochene Punkte, Schulterbeule meist schwach entwickelt, weil meist ungeflügelt. ♂ mit 2 vergrößerten Vordertarsengliedern. Alle Arten sind dunkel- bis schwarzbraun, Taster und Beine rotbraun, Fühler meist etwas dunkler; die variabilität innerhalb einer Art ist recht groß, was dazu geführt hat, daß etliche weitere Formen beschrieben wurden, die nach heutiger Auffassung aber keine Arten oder Unterarten darstellen. Holarktische Gattung, die Tiere leben an feuchten Orten, gern an kleinen Fließ- und Quellgewässern und sind unter Steinen zu finden. Mir unbekannt ist eine weitere Art aus Spanien (Katalonien).

   ...teresae J. & E. Vives, 2003

#1 Bei Ansicht von oben bilden Flügeldeckenseitenrand und -basis einen sehr stumpfen, aber deutlichen Winkel [Abb.1].

   ...2

PATROBUS STYRIACUS
Abb.1
 
-- Der Flügeldeckenseitenrand geht im Bogen ohne vortretenden Winkel in die Basis über [Abb.2].

   ...3

PATROBUS SEPTENTRIONIS
Abb.2
 
#2 Seitenrand des Halsschilds vor der Basis ziemlich stark eingebuchtet, nach vorne deutlich gerundet verengt [Abb.1]. Die Basis nur geringfügig breiter als der Vorderrand. 4. Flügeldeckenstreifen vorn nicht verkürzt, beginnt auf dem abschüssigen Basalteil. Aedoeagus in Aufsicht mit schlanker Spitze, diese am Ende jederseits nach oben zähnchenartig verdickt (Seitenansicht); Zahn des Innensacks bei Aufsicht am Ende leicht gebogen, mittig mit einem rechtwinklig abstehenden Fortsatz [Abb.3]. 8-10 mm [Abb.4]. Nur aus dem Alpengebiet Österreichs und den Westkarpaten bekannt.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...styriacus Chaudoir, 1871


Eine kleinere, kurzfühlerige Form (austriacus Reitter, 1908) ist wohl keine eigene Subspezies.
PATROBUS STYRIACUS.JPG
Abb.3
PATROBUS STYRIACUS
Abb.4
-- Seitenrand des Halsschilds vor der Basis nur flach eingebuchtet.

   ...2a

 
#2a Halsschild nach vorn stärker verengt, Seiten des Halsschildes im vorderen Teil deutlich gerundet, seine Basis deutlich breiter als sein Vorderrand [Abb.5]. Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken breit abgesetzt. Mikroskulptur der Flügeldecken aus regelmäßigen Sechsecken bestehend [Abb.6]. Aedoeagus in Aufsicht der Länge nach ziemlich gleichbreit, am Ende kurz zugespitzt, dort nicht aufgebogen oder verdickt, flach auslaufend (Seitenansicht); Zahn des Innensacks bei Aufsicht am Ende leicht gebogen, mittig mit einem rechtwinklig abstehenden Fortsatz [Abb.7]. 7-10 mm [Abb.8]. Südkarpaten (Transsylvanische Alpen).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...roubali Maran, 1933

PATROBUS ROUBALI
Abb.5
PATROBUS ROUBALI
Abb.6
PATROBUS ROUBALI.JPG
Abb.7
PATROBUS ROUBALI
Abb.8
-- Halsschild nach vorn und hinten annähernd gleich stark verengt, Seiten des Halsschildes im vorderen Teil fast gerade [Abb.9]. Die Basis etwas breiter als der Vorderrand. Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken schmal abgesetzt. Mikroskulptur der Flügeldecken flacher und die Zellen mehr quermaschig [Abb.10]. Aedoeagus mit schlanker Spitze, diese am Ende etwas spatelförmig, aufgebogen und mit einer Kante, seitlich zähnchenartig (Seitenansicht); Zahn des Innensacks in Aufsicht sichelförmig [Abb.11]. 7-10 mm [Abb.12]. Ostkarpaten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...quadricollis Miller, 1868

PATROBUS QUADRICOLLIS
Abb.9
PATROBUS QUADRICOLLIS
Abb.10
PATROBUS QUADRICOLLIS.JPG
Abb.11
PATROBUS QUADRICOLLIS
Abb.12
#3 Halsschild stärker quer, über 1,3 x breiter als lang. Seitenrand und Seitenrandkehle breiter, so breit wie das Endglied der Kiefertaster. Schultern kurzbogig verrundet, mit ausgeprägter Schulterbeule. Flügeldecken zu den Seiten flacher abfallend.

   ...4

 
-- Halsschild schwächer quer, etwa 1,28 x breiter als lang, Seitenrand und Seitenrandkehle sehr fein, schmäler als das Endglied der Kiefertaster. Oberseite gewölbter.

   ...5

 
#4 Schläfen etwa halb so lang wie die Augen [Abb.2]. Vorletztes Kiefertasterglied etwas kürzer und dicker. Penis in Aufsicht breit zugespitzt, am Ende in Seitenansicht flach, Innensack mit einem großen, abgewinkelten Zahn mit sehr breiter Basis, in Seitenasicht flach. Parameren ohne lappige Erweiterung an der Spitze [Abb.13] [Abb.14]. 8-10 mm [Abb.15]. Holarktisch verbreitet; in Europa boreoalpin. In den Alpen selten und ausschließlich in der subalpinen bis alpinen Region. Verbreitung nicht ausreichend geklärt; das Vorkommen in Deutschland ist unsicher, alte Meldungen beziehen sich auf australis.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...septentrionis Dejean, 1828

PATROBUS SEPTENTRIONIS
Abb.2
PATROBUS SEPTENTRIONIS.GIF
Abb.13
PATROBUS SEPTENTRIONIS
Abb.14
PATROBUS SEPTENTRIONIS
Abb.15
-- Schläfen kürzer, 1/4 so lang wie die Augen [Abb.16]. Vorletztes Kiefertasterglied länger und schlanker. Penis in Seitenansicht höher gewölbt; Innensack mit einem in Seitenansicht ± dreieckig erweiterten Zahn. Parameren mit +/- kurzer lappiger Erweiterung an der Spitze [Abb.17]. 8-10 mm [Abb.18]. Nord- und mitteleuropäisch verbreitet, nordöstlich bis Karelien und südwestlich bis zum Genfersee. In Mitteleuropa selten, von den Alpentälern bis in die norddeutsche Tiefebene. Fliegt auch zum Licht. Quellbereiche und Verlandungszonen stehender Gewässer. (bitschnaui Reitter, 1908, relictus Wagner, 1928)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...australis Sahlb., 1875

PATROBUS AUSTRALIS
Abb.16
PATROBUS AUSTRALIS.GIF
Abb.17
PATROBUS AUSTRALIS
Abb.18
 
#5 4.-7. Fühlerglied kürzer, nur schwach konisch, fast walzenförmig. Kopf innen neben den Stirnfurchen ohne oder nur mit einzelnen Punkten [Abb.19]. Flügeldeckenstreifen bis zur Mitte und darüber hinaus deutlich grob punktiert. Flügeldecken schlanker, Schultern in engerem Bogen verrundet. Halsschildmittellängsfurche in der Mitte feiner, seichter. Penis zur Spitze gleichmäßig, schlank verrundet, ohne Endverdickung [Abb.20]. 6-8,5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Nordwestsibirien. Anscheinend boreomontan, aber auch in norddeutschen Mooren.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...assimilis Chaud., 1844

PATROBUS ASSIMILIS
Abb.19
PATROBUS ASSIMILIS.JPG
Abb.20
-- 4.-7. Fühlerglied länger, ausgeprägt konisch [Abb.21]. Flügeldecken breiter, Seiten mehr konvex, Schultern in flacherem Bogen gerundet. Kopf neben den Strinfurchen mit zahlreichen Punkten. Flügeldeckenstreifen nur an der Basis gröber punktiert. Halsschildmittellängsfurche in der Mitte tiefer und kräftiger. Penis an der Spitze stumpf verrundet, mit einer Endverdickung [Abb.22]. 7-9,5 mm. Nord- und Mitteleuropa, in Südeuropa südlich bis Norditalien, Bulgarien; Kaukasus, Westsibirien. In der norddeutschen Ebene häufiger, nach Süden und im Gebirge seltener. Besonders in Auwäldern. (excavatus Payk.)

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...atrorufus (Ström, 1768)

PATROBUS ATRORUFUS
Abb.21
PATROBUS ATRORUFUS.JPG
Abb.22
  assimilis
atrorufus
australis
quadricollis
roubali
septentrionis
styriacus
teresae
     Erstellt am: 25.11.2009
Letzte Aktualisierung: 11.08.2013 - 15:44:21
Copyright © 2013 Dr. Arved Lompe - All rights reserved