Untergattung Goerius Steph. Staphylinidae - Staphylininae - Ocypus
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  Endglied der Lippentaster länglich spindelförmig. Mandibeln kräftig und gedrungen. Zwischen dem großen Mittelzahn und der Spitze mit einem weiteren gut entwickelten Zahn oder mehreren kleinen stumpfen Zähnchen oder Höckern, die aber oft kaum erkennbar sind. Hinterleib einförmig dunkel behaart, Vorderkörper schwarz oder mit blauem Schimmer. Der Kopf ist stark entwickelt und quer gerundet viereckig, nur ausnahmsweise rundlich (brunnipes); bei dieser Art sind auch die Augen fast so lang wie die Schläfen, während sie sonst viel kürzer sind.  
#1 Schwarz, zumindest die Flügeldecken mit deutlichem blauen Metallglanz.

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-- Schwarz, manchmal die Flügeldecken rotbraun.

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#2 Kopf, Halsschild und besonders die Flügeldecken kräftig blau metallschimmernd. Kopf und Halsschild ziemlich fein und sehr dicht punktiert, seidenglänzend. Die Zwischenräume der Punkte durchweg kleiner als die Punkte selbst. 8. und 9. Fühlerglied deutlich länger als breit. 15-23 mm. Meist häufige, nur im östlichen Mitteleuropa seltenere Art des ganzen Gebietes. Gern in Gärten. In den Alpen bis auf 2000 m emporsteigend.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ophthalmicus (Scop., 1763)

 
-- Kopf und Halsschild kaum, Flügeldecken deutlich blau metallschimmernd. Kopf und Halsschild glänzender, weitläufiger punktiert, die Zwischenräume der Punkte durchweg größer als diese. 8. und 9. Fühlerglied nicht länger als breit. Kleiner: 13-18 mm. In den hohen Lagen der Alpen. Zwischen dieser Form und der Stammform kommen Übergangsstücke vor. ophthalmicus ssp.

   ...hypsibatus Bernh.

 
#3 Kopf rundlich, schmäler als der Halsschild, Augen wenig kürzer als die Schläfen. Schwarz, Fühler mit Ausnahme der Mitte und Beine hellrot oder hell braunrot. Flügeldecken wesentlich kürzer als der glänzendere, im Grunde nicht chagrinierte Halsschild; Hautflügel rudimentär. Die Nebenzähne der Mandibeln sind oft schlecht erkennbar. 12-15 mm. ♂ : Aedoeagus [Abb.1]. Im Norden und Osten nicht selten, sonst seltener.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...brunnipes (F., 1781)


Kopf etwas weitläufiger punktiert und Hautflügel stärker entwickelt, etwas länger als die Flügeldecken. Im südlichen und südöstlichen Alpengebiet. brunnipes ssp.

   ...alpicola Er.

OCYPUS BRUNNIPES.GIF
Abb.1
 
-- Kopf ± viereckig, Augen wesentlich kürzer als die Schläfen, zumindest die Schenkel dunkel gefärbt.

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#4 Vorderschienen am Außenrand nur behaart, ohne Dornen (auf der Unterseite und am Spitzenrand sind oft Dornen erkennbar). Flügeldecken oft braun. Arten von höchstens 24 mm Länge.

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-- Vorderschienen am Außenrand zumindest im Spitzenviertel zwischen der Behaarung mit kräftigen Dornen [Abb.2]. Flügeldecken stets schwarz. Arten bis 36 mm Länge.

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OCYPUS OLENS
Abb.2
 
#5 Flügeldecken rotbraun. Körper +/- deutlich zweifarbig.

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-- Flügeldecken schwarz oder dunkelbraun, Körper einfarbig.

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#6 Kopf und Halsschild kräftig punktiert, der Untergrund nicht chagriniert. Halsschild mit deutlicher glänzender Mittellinie. Vorderkörper glänzend, mit kräftigem Bronzeschein. Flügeldecken, Vorderschienen und Tarsen teilweise, sowie die Spitze der Fühler hell rotbraun. 13-20 mm. Aedoeagus [Abb.3]. Im östlichen Alpengebiet subalpin, ziemlich selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...megacephalus (Nordm.)

OCYPUS MEGACEPHALUS.GIF
Abb.3
 
-- Kopf und Halsschild fein punktiert, zwischen der Punktur deutlich chagriniert mit weniger deutlicher Mittellinie. Flügeldecken weniger hell rötlichbraun.

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#7 Vorderkörper schwach glänzend mit schwachem Bronzeschimmer. Vorletzte Fühlerglieder länger als breit [Abb.4]. Beine rotbraun mit ± angedunkelten Schenkeln. ♂: Aedoeagus [Abb.5] [Abb.6]. 18-24 mm. In montanen Gebieten des mittleren und südlichen Mitteleuropa ziemlich selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...macrocephalus (Grav., 1802)

OCYPUS MACROCEPHALUS
Abb.4
OCYPUS MACROCEPHALUS.GIF
Abb.5
OCYPUS MACROCEPHALUS
Abb.6
-- Vorderkörper mit kräftigerem Bronzeschein. Vorletzte Fühlerglieder nicht so lang wie breit. Kopf kleiner, zwischen den Punkten nur undeutlich chagriniert, Beine häufig ganz rötlichgelb. 15-18 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.7]. Östliche Karpaten, Slowakei.

   ...ormayi (Rtt.)

OCYPUS ORMAYI.GIF
Abb.7
 
#8 Halsschild mit längsgestricheltem Chagrin, ziemlich glänzend, dunkelbraun mit schwachem braunen Erzschimmer. Beine dunkel rotbraun, Schenkel manchmal geschwärzt, Tarsen oft heller. 8.-11. Fühlerglied rötlichgelb. Kopf nicht breiter als der meist nach vorn verengte Halsschild, 13-20 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.8]. Westalpen; könnte auch im westlichen mitteleuropäischen Alpengebiet angetroffen werden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...chevrolati Baudi, 1848

OCYPUS CHEVROLATI.GIF
Abb.8
 
-- Chagrin des Halsschilds rundmaschig.

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#9 Schwarz, Kopf quer viereckig, meist breiter als der oft nach vorn etwas erweiterte Halsschild, schwach chagriniert und daher oft ziemlich glänzend. Die punktfreie Mittellinie oft undeutlich. Fühler schlank, 9. Glied deutlich länger als breit, nur an der äußersten Spitze rötlichgelb (von similis wie dort angegeben zu unterscheiden). 16-22 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.9]. In den südlichen Ostalpen, Kärnten, Osttirol, Dolomiten.

   ...alpestris Er.

OCYPUS ALPESTRIS.GIF
Abb.9
 
-- Pechschwarz oder pechbraun, Kopf meist weniger breit und quer gerundet, Kopf und Halsschild deutlicher chagriniert, matt, feiner und seichter punktiert. Fühler kürzer, die vorletzten Glieder meist nicht länger als breit, zur Spitze in größerem Umfang aufgehellt. 12-16 mm. ♂: Aedoeagus [Abb.10]. Im gesamten Ost- und Zentralalpengebiet weit verbreitet.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...brevipennis (Heer, 1842)


Größer, bis 22 mm. Diese Form ist nur durch Genitaluntersuchung sicher von alpestris zu unterscheiden. Besonders in den Ostalpen, aber nur lokal. brevipennis ssp.

   ...pseudoalpestris Müll.

OCYPUS BREVIPENNIS.GIF
Abb.10
 
#10 Kleiner und glänzender. 12-20 mm. Halsschild mit kräftiger, dichter Punktur und vollständiger glatter Mittellinie. Kopf breiter, Flügeldecken kürzer als der Halsschild Von dem oft recht ähnlichen alpestris außer durch die Bedornung der Vorderschienen durch die schräg nach innen gekämmte Behaarung des Halsschilds, nicht chagrinierten Untergrund desselben und beim ♂ durch den tiefen, winkligenAusschnitt am Hinterrand des 6. Sternites verschieden, der bei den vorhergehenden Arten nur ganz flach stumpfwinklig ausgebildet ist. Bei der mitteleuropäischen Form sind die Rudimente der Hautflügel länger als die Flügeldecken (ssp. semialatus Müll.). ♂: Aedoeagus [Abb.11]. In ganz Mitteleuropa eine der häufigeren Arten. (similis (Fabr.))

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...nero (Fald., 1835)

OCYPUS NERO.GIF
Abb.11
 
-- Größere, völlig matte Arten. Halsschild ohne vollständige glänzende Mittellinie. Behaarung gerade nach hinten oder nur wenig schräg nach innen gerichtet.

   ...11

 
#11 Schulterlänge der Flügeldecken so groß oder größer als die Länge des Halsschilds [Abb.12]; Hinterrand des 5. freiliegenden Tergites mit einem hellen Hautsaum. Die ganze Oberseite fein und gedrängt punktiert, matt. Unsere größte Art: 22-36 mm; in typischer Abwehrhaltung [Abb.13]. ♂: Aedoeagus [Abb.14]. Besonders in Laubwäldern häufig. Ganz Europa, Atlantische Inseln.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...olens (Müll., 1764)

OCYPUS OLENS
Abb.12
OCYPUS OLENS
Abb.13
OCYPUS OLENS.GIF
Abb.14
 
-- Schulterlänge der Flügeldecken geringer als die Mittellänge des Halsschilds; Hinterrand des 5. freiliegenden Tergites ohne hellen Hautsaum.

   ...12

 
#12 Außenrand der Vorderschienen nur im Spitzendrittel mit wenigen Dornen. Kopf und Halsschild gedrängt, mit großen genabelten Punkten besetzt. Die Punktzwischenräume durchweg kleiner als der Punktdurchmesser. Der große (von vorn gezählt dritte) Porenpunkt kurz vor der Mitte des Halsschildsseitenrands steht um etwa das Doppelte seines Durchmessers vom Seitenrand entfernt. Behaarung des Halsschilds innen schräg zur Mittellinie gerichtet. 16-26 mm. Ostschweiz, westliches Tirol, ziemlich selten. (baudii Fauv.)

   ...rhaeticus (Epph.)

 
-- Kopf und Halsschild fein und dicht, aber nicht gedrängt punktiert, die Punkte höchstens zum Teil genabelt, durchweg um die Breite ihres Durchmessers voneinander getrennt. Der große Porenpunkt in der Mitte des Halsschildsseitenrandes steht fast unmittelbar neben dem Seitenrand; Behaarung des Halsschilds gerade nach hinten gerichtet, Außenrand der Vorderschienen bis über die Mitte bedornt.

   ...13

 
#13 24-32 mm. Halsschild ziemlich parallelseitig und im Verhältnis zum Kopf weniger schmal. Dunkel (Stammform) oder selten gelblich behaart (a. aurotomentosus Bernh.). ♂: Aedoeagus [Abb.15]. Mittleres und südliches Mitteleuropa, montan und subalpin.

   ...tenebricosus (Grav., 1846)

OCYPUS TENEBRICOSUS.GIF
Abb.15
 
-- 17-25 mm. Halsschild von der Basis nach vorn erweitert, relativ schmäler als der Kopf; ♂: Aedoeagus [Abb.16]. Südöstliches Mitteleuropa, sehr selten.

   ...biharicus (Müll.)


OCYPUS BIHARICUS.GIF
Abb.16
 
  alpestris
alpicola
biharicus
brevipennis
brunnipes
chevrolati
hypsibatus
macrocephalus
megacephalus
nero
olens
ophthalmicus
ormayi
pseudoalpestris
rhaeticus
tenebricosus
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Erstellt am: 11.06.2014
Letzte Aktualisierung: 20.01.2020 - 18:08:13