Gattung in ColKat anzeigen Gattung Dryops Olivier, 1791 Coleoptera - Macrodactylia - Dryopidae
  Von Arved Lompe (n. A.W. Steffan, M.A. Jäch)
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  Körper länglich-oval oder langgestreckt, mit dreifacher Behaarung: eng anliegende, fast schuppenförmige Haare die fast die gesamte Rücken- und Bauchseiten bedecken (Toment), mittellange +/- schräg abstehende Haare sowie ganz lange, vorstehende, fast borstenförmige Haare. Die Augen sind groß, grob fazettiert und ebenfalls dicht mit Haaren besetzt. Fühler mit 9 oder 10 Gliedern, das 1. kurz, konisch, das 2. auffallend groß, ohrförmig erweitert und in eine Spitze ausgezogen, das gestielte 3. ist das Basisglied der Fühlerkeule. Die übrigen sind kurz und verbreitert, dicht aneineinandergerückt und bilden eine spindelförmig zugespitzte, innen stumpf gesägte Keule [Abb.1]. Halsschild an der Basis fast so breit wie die Flügeldeckenbasis, nach vorn verengt, jederseits in der Nähe des Seitenrandes mit einer Längsrinne, die nach außen scharfkantig begrenzt ist. Die Bestimmung der Dryops-Arten allein nach äußeren Merkmalen ist schwierig. Es wird daher dringend empfohlen, Genitalpräparate anzufertigen, um die Bestimmung zu sichern; eine Einbettung ist nicht erforderlich, allerdings sollte darauf geachtet werden, daß die Parameren etwas gespreizt sind, damit die Form des Medianlobus und der Innenkante der Parameren beurteilt werden kann; als Oberseite wird die konvexe Seite bezeichnet. Einzelne ♀ sind auch für den Fachmann nicht immer mit Sicherheit zu bestimmen. Es sollten von einem Fundort daher immer ausreichend Exemplare mitgenommen werden, damit auch ♂ darunter sind. Der hier wiedergegebene Schlüssel ist aus den Tabellen von Kuwert, Ganglbauer und Steffan und nach eigenem Material angefertigt. Da mir noch nicht von allen Arten Belegexemplare vorliegen, konnten einige neue Merkmale noch nicht in den Bestimmungsgang aufgenommen werden; sie sind aber bei den einzelnen Arten erwähnt. 20 Arten in Europa.
DRYOPS LURIDUS
Abb.1
 
  Die Bestimmungstabelle wird in Kürze noch überarbeitet [Abb.2].
 BAUSTELL
Abb.2
 
  In der Tabelle nicht enthaltene Arten aus Europa.

   ...99

 
#1 Fühlerwurzeln voneinander weiter entfernt als vom Augenrand [Abb.3]. Grundpunktur der Flügeldecken feiner als die des Halsschilds, zusätzlich mit deutlichen Reihen sehr starker und tiefer Punkte [Abb.4], die bei bestimmter Beleuchtung etwas kantig erscheinen [Abb.5]. Langgestreckt und nur flach gewölbt. Fühler 9-gliedrig, 2. Glied zu einer kräftigen, ziemlich scharfen Spitze verlängert. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, leicht gewölbt und nach vorn stark abgeflacht; Seiten vor der Basis fast gerade, nach vorn in gleichmäßiger Rundung verengt; Längsrinnen kurz vor der Basis leicht eingebuchtet und zum Hinterrand etwas nach außen gerichtet; Flügeldecken sehr langgestreckt, doppelt so lang wie hinten breit, hinter den Schultern schwach eingeschnürt. Aedoeagus [Abb.6] [Abb.7]. 4,9-5,7 mm. In alpinen Sturzbächen und an Bächen der Gebirgstäler unter Steinen, im Genist; Hochgebirgsart in Mitteleuropa und den südlich und östlich anschließenden Gebirgen, Vorkommen im deutschen Mittelgebirge zweifelhaft.

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DRYOPS STRIATOPUNCTATUS
Abb.3
DRYOPS STRIATOPUNCTATUS
Abb.4
DRYOPS STRIATOPUNCTATUS
Abb.5
DRYOPS STRIATOPUNCTATUS
Abb.6
DRYOPS STRIATOPUNCTATUS
Abb.7
-- Fühler etwas, wie in [Abb.8], oder viel [Abb.9] näher beieinanderstehend. Flügeldecken nie so auffallend stark in Reihen punktiert.

   ...2

DRYOPS VIENNENSIS
Abb.8
DRYOPS GRISEUS
Abb.9
#2 Flügeldecken mit starker und deutlich auffallender Grundpunktur [Abb.10].

   ...3

DRYOPS VIENNENSIS
Abb.10
 
-- Flügeldeckenpunktur feiner, wenig auffallend oder nur sehr schwer sichtbar, weil sie sehr dicht ist und in der Mikroskulptur bzw. unter dem feinen Grundtoment verschwindet. Manchmal ist zusätzlich zur Grundpunktur eine gröbere, deutlich gereihte flache Punktur sichtbar [Abb.11].

   ...6

DRYOPS LURIDUS
Abb.11
 
#3 Fühler 10-gliedrig. Flügeldecken grob und dicht unregelmäßig oder etwas gereiht punktiert, die Punkte stärker als die des Halsschilds [Abb.10]. Körper langgestreckt [Abb.12]. 2. Fühlerglied zu einer leicht gekrümmten Spitze ausgezogen. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, flach gewölbt, nach vorn in ziemlich gleichmäßiger Rundung verengt, Längsrinnen in der Mitte leicht eingebuchtet. Flügeldecken langgestreckt, aber nicht doppelt so lang wie breit, hinter den Schultern leicht eingeschnürt. Aedoeagus [Abb.13] [Abb.14] [Abb.15]. 4,3-5,1 mm. In und an Bächen und Flüssen im Gebirge (unter Genist im Sand), auch im Bergvorland; in Mitteleuropa bis zum Nordrand der Mittelgebirge, nicht selten.

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DRYOPS VIENNENSIS
Abb.10
DRYOPS VIENNENSIS
Abb.12
DRYOPS VIENNENSIS
Abb.13
DRYOPS VIENNENSIS
Abb.14
DRYOPS VIENNENSIS2
Abb.15
-- Fühler 9-gliedrig. Körper kürzer und gedrungener [Abb.16].

   ...4

DRYOPS ERNESTI
Abb.16
 
#4 Punktur des Halsschilds etwas feiner als die der Flügeldecken [Abb.17]. Klein, schmal und weniger stark gewölbt, Hauptbehaarung kürzer und weniger hoch aufgerichtet [Abb.18]. Fühler 9-gliedrig, 2. Glied stark verbreitert, die Spitze nur mäßig ausgezogen und kurz abgerundet, Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stumpf gewölbt. Halsschild verhältnismäßig lang, etwas stärker gewölbt, hinter der Mitte am breitesten und von dort nach vorn in gleichmäßiger Rundung verengt, an der Basis nur wenig schmäler als die Flügeldecken. Flügeldecken annähernd parallelseitig, hinter den Schultern nur wenig eingeschnürt; unregelmäßig und dicht mit groben Punkten bedeckt, häufig zwischen Schulter und Naht mit Andeutungen von Punktstreifen. Aedoeagus [Abb.19] [Abb.20]: Medianlobus unterseits an den Seiten mit Sägezähnen, die Unterseite um basalen Drittel mit einer stumpfwinkeligen Erweiterung [Abb.21]. 3,0-3,4 mm. An Bächen und Seen, auch Schmelzwassertümpeln im Hochgebirge, seltener im Mittelgebirge; in Südeuropa und südöstlichem Mitteleuropa verstreut, nordwärts vereinzelt bis zum Thüringer Wald und Harz.

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DRYOPS RUFIPES
Abb.17
DRYOPS RUFIPES
Abb.18
DRYOPS RUFIPES
Abb.19
DRYOPS RUFIPES1
Abb.20
DRYOPS RUFIPES
Abb.21
 
-- Punktur des Halsschilds und der Flügeldecken etwa gleich stark.

   ...5

 
#5 Punktur auf dem Halsschild etwas feiner und dichter; Punktzwischenräume auf dem Halsschild - vor allem an der Basis - kleiner als auf den Flügeldecken [Abb.22]. Gedrungene und stark gewölbte Art [Abb.16]. Fühler 9-gliedrig, das 2. seitlich breit-verrundet erweitert [Abb.23]. Halsschild selten schwach längsgekielt, Seitenrand vor der Basis leicht gerundet und dann nach vorn geradlinig oder leicht konvex verengt, Halsschildlängsrinnen im hinteren Drittel eingebuchtet und zur Basis hin nach außen gerichtet. Flügeldecken breit, stark gewölbt, unregelmäßig dicht und grob punktiert, an der Basis 5-6 meist deutliche Punktstreifen. Aedoeagus [Abb.24] [Abb.25], Penis von der breiten Basis zur spitze gleichmäßig verschmälert, an der Spitze bei 40-facher Vergrößerung ohne Zähnchen an der Unterseite, von den Parameren kaum überragt [Abb.26]. 3,8-4,5 mm. Im Spülsaum von stehenden, seltener von fließenden Gewässern, im feuchten Moos und Genist, in fast ganz Europa von der Ebene bis ins Hochgebirge (2000 m), dort auf feuchten, sumpfigen Rasen der hochalpinen Grasheidenstufe; häufig.

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DRYOPS ERNESTI
Abb.22
DRYOPS ERNESTI
Abb.16
DRYOPS ERNESTI
Abb.23
DRYOPS ERNESTI
Abb.24
DRYOPS ERNESTI
Abb.25
DRYOPS ERNESTI
Abb.26
-- Punktur auf dem Halsschild so wie auf den Flügeldecken; Punktzwischenräume auf dem Halsschild - auch an der Basis - und den Flügeldecken etwa gleich groß [Abb.27]. Körper gedrungen, breit und stark gewölbt, Hauptbehaarung lang und hoch aufgerichtet [Abb.28]. Fühler 9-gliedrig, 2. Glied schmal und ohne deutliche Erweiterung zur Spitze verjüngt [Abb.29], Keulenglieder relativ groß. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, stets völlig gleichmäßig flach gewölbt; Seiten kurz vor der Basis schwach eingeschnürt, dann nach vorn schwach verengt, Längsrinnen wie Seiten, nur etwas geradliniger verlaufend. Flügeldecken breiter und mäßig gewölbt, hinter den Schultern schwach eingeschnürt, mit grober und tiefer Punktierung, die nach hinten weitläufiger und flacher wird, nur selten Spuren von Streifen. Schenkel auf der Unterseite silbrig glänzend behaart. Aedoeagus [Abb.30] [Abb.31], Penis schlank, parallel, an der Spitze unterseits fein gezähnelt (x40), von den Parameren deutlich überragt [Abb.32]. 2,6-3,0 mm. An Gebirgsbächen und auf feuchten, sumpfigen Rasen der hochalpinen Grasheidenstufe; im mittel- und südeuropäischen Hochgebirge häufig, im Mittelgebirge und Flachland von Mitteleuropa selten.

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♂: Analsternit flach gefurcht und am Ende ausgerandet.
♀: Analsternit am Ende kurz gekielt, davor keine Längsfurche.
DRYOPS NITIDULUS
Abb.27
DRYOPS NITIDULUS
Abb.28
DRYOPS NITIDULUS
Abb.29
DRYOPS NITIDULUS
Abb.30
DRYOPS NITIDULUS1
Abb.31
DRYOPS NITIDULUS
Abb.32
#6 Körper höher gewölbt.

   ...7

 
-- Körper flach gewölbt.

   ...12


Anmerkung: das ist nicht einfach zu beurteilen! Im Zweifel beide Trennungsgänge verfolgen
 
#7 Fühler 9-gliedrig. Die gröbere Hauptbehaarung der Oberseite lang und aufgerichtet. Ziemlich langgestreckt, fast parallelseitig. 2. Fühlerglied annähernd trapezförmig, Glied 4-6 auffallend lang. Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stumpf gewölbt. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, gleichmäßig flach gewölbt und schwach längsgekielt, seine Seiten in gleichmäßiger Rundung verengt, kurz hinter der Mitte am breitesten. Halsschildlängsrinnen in der hinteren Hälfte fast gerade, nur an der Basis leicht nach innen gebogen, in der vorderen Hälfte schwach gerundet und einwärts gebogen. Flügeldecken fast parallelseitig, nicht sehr stark gewölbt, hinter den Schultern etwas zusammengedrückt, mit 6 stärker oder schwächer ausgebildeten, aber immer deutlichen Punktstreifen, die erst kurz vor dem Hinterende erlöschen. Aedoeagus [Abb.33]. 3,5-3,8 mm. An stehenden, seltener fließenden Gewässern der Ebene und Mittelgebirge, in auch Mooren; in West-, Süd- und Mitteleuropa selten.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...striatellus (Fairm.Bris., 1859)


DRYOPS STRIATELLUS
Abb.33
 
-- Fühler 10-gliedrig (das 10. Glied ist sehr klein [Abb.1]). Die Behaarung der Oberseite 3-fach: fein anliegend tomentiert, halb abstehend mittellang, ziemlich lang und deutlicher abstehend.

   ...8

DRYOPS LURIDUS
Abb.1
 
#8 Mittelgroß, 3,7-4,3 (5) mm [Abb.34]. Tarsen relativ kurz und gedrungen, Glied 1-5 der Mitteltarsen deutlich kürzer als die Schienen [Abb.35]. Fühlerwurzeln etwas weniger voneinander entfernt als vom Augenrand. 2. Fühlerglied zu einer scharfen Spitze ausgezogen. Halsschild nur wenig schmäler als die Flügeldecken, nach hinten nur wenig, nach vorn etwas mehr, fast geradlinig verengt, Halsschildlängsrinnen fast geradlinig, nur vorn und hinten leicht einwärts gebogen. Halsschild häufig mit schwachem Längskiel [Abb.36]. Flügeldecken langgestreckt und mäßig stark gewölbt, hinter den Schultern etwas eingeschnürt, zwischen Schulter und Naht oft mit ± deutlichen Streifen aus flachen Grübchen. Aedoeagus [Abb.37] [Abb.38] [Abb.39] [Abb.40]. Im Uferbereich aller Gewässertypen, auch Brackwasser und Abwassertümpel, in der Ebene und im Mittelgebirge, in fast ganz Europa, häufig

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Auf Langeoog fiel mir am Rande eines Dünentümpels ein wandernder Sandkrümel auf. Darunter war ein ♂ dieser Art versteckt; die Sandkörner saßen ziemlich fest auf den Flügeldecken. Ob das nun Zufall war, oder ob sich die Tiere aktiv tarnen (ähnlich wie Cassida-Larven) werde ich weiter beobachten.
DRYOPS LURIDUS
Abb.34
DRYOPS LURIDUS
Abb.35
DRYOPS LURIDUS
Abb.36
DRYOPS LURIDUS
Abb.37
DRYOPS LURIDUS2
Abb.38
DRYOPS LURIDUS3
Abb.39
DRYOPS LURIDUS4
Abb.40
 
-- Körper groß, 4,2-5 mm; ziemlich langgestreckt und ± parallelseitig.

   ...9

 
#9 Halsschildseitenrand wenig gerundet, Körper ziemlich schmal und schlank [Abb.41]. Tarsen sehr schlank, die Glieder 1-5 der Mitteltarsen länger als die Schienen. Fühler sehr eng beieinander stehend, ihr Abstand halb so groß wie der zum Augenrand. 2. Fühlerglied zu einer stark verrundeten Spitze ausgezogen. Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stets ± kräftig, aber immer deutlich höckerartig gewölbt. Kopf und Halsschild häufig schwach längsgekielt, Halsschildlängsrinnen in der vorderen Hälfte gleichmäßig gerundet, in der hinteren fast geradlinig und etwas nach innen gerichtet. Flügeldecken gestreckt, länger und schmäler als bei allen anderen Arten. Seiten fast parallel, mäßig stark gewölbt, hinter den Schultern leicht eingeschnürt, an der Basis stets dichter punktiert, zwischen Schultern und Flügeldeckennaht mit angedeuteten Streifen aus flacher Grubenpunktur die unregelmäßiger ist als bei luridus [Abb.42]. Aedoeagus: Parameren unterhalb der Spitze innen mit einer Anschwellung [Abb.43] [Abb.44] die basalwärts etwas zahnartig vorstehehen kann [Abb.45]. 4,3-4,9 mm. In und an stehenden Gewässern, an Steinen, untergetauchten Pflanzen, im Spülsaum und Hochwassergenist, in der Ebene und im Gebirgsvorland, über fast ganz Nord-, West- und Mitteleuropa verbreitet, häufig

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DRYOPS AURICULATUS
Abb.41
DRYOPS AURICULATUS
Abb.42
DRYOPS AURICULATUS
Abb.43
DRYOPS AURICULATUS
Abb.44
DRYOPS AURICULATUS1
Abb.45
-- Halsschildseitenrand stärker gerundet, Körper relativ breiter.

   ...10

 
#10 Flügeldecken feiner als der Halsschild punktiert. Körper ziemlich kräftig und groß, breit. und verhältnismäßig kurz, ziemlich stark gewölbt [Abb.46]. 2. Fühlerglied mit deutlich vorgezogener scharf zugespitzter Vorderecke, Keulen-Glieder nicht besonders groß. Stirn zwischen diesen stark gewölbt. Größte Breite des Halsschilds kurz vor der Mitte, Seiten nach vorn mäßig stark in gleich mäßiger Rundung, nach hinten nur wenig verengt; kurz vor der Basis schwach eingebuchtet, so daß kleine, spitze Hinterwinkel entstehen. Halsschild manchmal schwach gekielt, Längsrinnen wenig gerundet oder geschwungen, fast geradlinig. Flügeldecken ziemlich langgestreckt, der Breite wegen kürzer erscheinend; hinter den Schultern schwach eingeschnürt; besonders an der Basis mit ± deutlichen Punktstreifen. Aedoeagus [Abb.47] [Abb.48] [Abb.49]. 4,2-4,6 mm. An stehenden und fließenden Gewässern der Ebene und Mittelgebirge, in ganz Europa häufig.

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DRYOPS SIMILARIS
Abb.46
DRYOPS SIMILARIS
Abb.47
DRYOPS SIMILARIS1
Abb.48
DRYOPS SIMILARIS
Abb.49
-- Flügeldecken so stark oder stärker als der Halsschild punktiert.

   ...11

 
#11 Flügeldecken etwas stärker als der Halsschild punktiert [Abb.50]. Körper ähnlich wie bei similaris, nur in allen Proportionen etwas kräftiger [Abb.51]. 2. Fühlerglied mit einer sehr breit verrundeten Spitze. die übrigen Keulenglieder relativ groß [Abb.9]. Halsschild nur wenig schmäler als die Flügeldecken, seine größte Breite kurz vor der Basis, seine Seiten gleichmäßig gerundet, nach vorn stärker, nach hinten weniger verengt. Halsschild vorn häufig mit schwachem Längskiel, Längsrinnen nach vorn leicht gerundet, nach hinten nur wenig geschwungen, dann fast geradlinig zum Hinterrand verlaufend. Flügeldecken wie bei similaris, mit kräftiger Punktur, manchmal fast in Punktstreifen. Aedoeagus [Abb.52]: Medianlobus auf der Unrterseite mit 2 Zahnleisten, Parameren vor der Spitze mit einem Buckel der mit Wärzchen besetzt ist [Abb.53] (Präparat zur besseren Darstellung in Kalilauge gequollen). 4,5-5,1 mm. An stehenden und fließenden Gewässern der Ebene und der Gebirge (in den Alpen bis 2300 m); mehr nordeuropäisch verbreitet; häufiger im nördlichen, selten im westlichen, vereinzelt im südlichen Mitteleuropa.

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(=kaszabi Olmi, 1976)
Anmerkung: Manfred Jäch (i.l.) hat zahlreiche D. grieseus aus ganz Europa untersucht und festgestellt, daß alle ein Genital hatten das der Beschreibung von D. kaszabi entsprach [Abb.54]. Ein Genital wie es Olmi für griseus abbildet [Abb.55] hat er nie gesehen. Er vermutet, daß Olmi nach einem nicht ausreichend geweichten Trockenpräparat gezeichnet hat.
DRYOPS GRISEUS
Abb.50
DRYOPS GRISEUS
Abb.51
DRYOPS GRISEUS
Abb.9
DRYOPS GRISEUS1
Abb.52
DRYOPS GRISEUS
Abb.53
DRYOPS KASZABI1
Abb.54
DRYOPS GRISEUS
Abb.55
 
-- Die Punktierung der Flügeldecken ist etwas runzelig, so dicht oder etwas weitläufiger und stärker als die des Halsschilds [Abb.56]. Verhältnismäßig breit und gedrungen, kräftig und stark gewölbt [Abb.57]. Tarsen schlank, die Glieder 1-5 der Mitteltarsen fast so lang wie die Schienen. Fühler sehr eng beieinander stehend, ihr Abstand halb so groß wie der zum Augenrand. 2. Fühlerglied zu einer kräftigen, breit verrundeten Spitze ausgezogen, Keule schlank und lang, die einzelnen Glieder ziemlich breit. Stirn zwischen den Fühlerwurzeln ± gerundet. Halsschild breit und wenig schmäler als die Flügeldecken, Seiten nach vorn in gleichmäßiger Rundung verengt, nach hinten kurz verjüngt und vor der Basis leicht einge buchtet, wodurch kleine, spitze Hinterwinkel entstehen. Kopf und Halsschild manchmal schwach längsgekielt, Längsrinnen in der Mitte deutlich eingebuchtet und an der Basis nach innen gerichtet. Flügeldecken hinter den Schultern schwach eingeschnürt, an der Basis dichter punktiert, häufig mit Andeutungen von Punktstreifen, die nur wenig über die Flügeldeckenmitte hinausreichen. Aedoeagus [Abb.58] [Abb.59]; Parameren vor der Spitze innen mit einem Zähnchen [Abb.60] [Abb.61], Medianlobus auf der Oberseite schmal, blattartig verbreitert [Abb.62]. 4,2-5,0 mm. In und an stehenden Gewässern (Moore und Sümpfe, in Binsenbulten und nasser Erde), selten an fließenden, in der Ebene und im Gebirgsvorland; vor allem in Nordeuropa und im nördlichen Mitteleuropa, weniger häufig.

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Vom ähnlichen und häufigeren auriculatus, mit dem er stellenweise vergesellschaftet vorkommt, durch gröbere Punktur der Flügeldecken und weniger deutliche oder fehlende flachgrubige Streifenpunkte zu unterscheiden.
DRYOPS ANGLICANUS
Abb.56
DRYOPS ANGLICANUS
Abb.57
DRYOPS ANGLICANUS
Abb.58
DRYOPS ANGLICANUS2
Abb.59
DRYOPS ANGLICANUS1
Abb.60
DRYOPS ANGLICANUS
Abb.61
DRYOPS ANGLICANUS
Abb.62
#12 Kleiner: 3,0-3,7 mm. Halsschildseitenrand gleichmäßig gerundet; Halsschild und Flügeldecken fein und dicht punktiert. Fühler 9-gliedrig, 2. Glied mit kurzer Spitze, die breit verrundet ist, Stirn schwach gewölbt. Halsschild schwach gewölbt, deutlich schmäler als die Flügeldecken und etwas vor der Basis am breitesten, dort parallel [Abb.63] und dann nach vorn in gleichmäßiger Rundung verengt. Halsschildlängsrinnen geradliniger als der Seitenrand. Flügeldecken langgestreckt, parallelseitig und flach gewölbt, hinter den Schultern leicht eingeschnürt [Abb.64]. Aedoeagus: Basalkörper seitlich betrachtet stark und gleichmäßig gebeogen [Abb.65] [Abb.66]; Parameren an den Außenseiten +/- gerade, nicht tailliert [Abb.67]. Am Spülsaum und im Hochwassergenist von Bächen und Flüssen im südlichen Mitteleuropa (Alpenvorland) und Südeuropa, sonst in Deutschland nur Einzelfunde (Harz).

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DRYOPS SUBINCANUS
Abb.63
DRYOPS SUBINCANUS
Abb.64
DRYOPS SUBINCANUS
Abb.65
DRYOPS SUBINCANUS
Abb.66
DRYOPS SUBINCANUS1
Abb.67
 
-- Größer: 3,8-4,8 mm. Halsschildseitenrand in der Basalhälfte fast geradlinig und kaum zur Basis verengt, an den Hinterecken sogar etwas nach außen gestellt [Abb.68]. Halsschild und Flügeldecken etwas stärker und noch dichter punktiert. Das Grundtoment sehr dicht und stellenweise den Untergrund verdeckend, golbgelb glänzend [Abb.69], die Haare der Hauptbehaarung in Kahlflecken stehend. Fühler 10-gliedrig, 2. Glied mit sehr lang ausgezogener Spitze, die ± abgerundet ist. Stirn etwas gewölbt, meist mit 2 schwachen Schrägfurchen und schwachem Längskiel. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, sehr flach gewölbt, hinten am breitesten, zur Mitte hin geradlinig verengt, dann leicht gerundet, Längsrinnen vorn und hinten nach innen abgebogen. Flügeldecken lang gestreckt, die Seiten hinter den Schultern leicht eingeschnürt, sonst parallel, mit deutlichen Punktstreifen, die sich über die ganze Flügeldeckenlänge erstrecken, aber zum Ende hin deutlich flacher werden [Abb.70]. Aedoeagus: Basalkörper seitlich betrachtet an der Basis sehr stark gebogen [Abb.71] [Abb.72]; Parameren and den Außenseiten tailliert [Abb.73]. In und an schnellfließenden Bächen und Flüssen (am Ufer im Spülsaum, unter Steinen und im Bachbett selbst); im Gebirge und Gebirgsvorland Mittel- und Südeuropas recht häufig, im Flachland selten.

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DRYOPS LUTULENTUS
Abb.68
DRYOPS LUTULENTUS
Abb.69
DRYOPS LUTULENTUS
Abb.70
DRYOPS LUTULENTUS
Abb.71
DRYOPS LUTULENTUS
Abb.72
DRYOPS LUTULENTUS1
Abb.73
 
#99 Halschildpunktur des Halsschilds einfach, feiner als die gröbere der der doppelt punktierten Flügeldecken [Abb.74].Habitus [Abb.75]. Aedoeagus [Abb.76], Parameren [Abb.77]. Mittelmeergebiet

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DRYOPS ALGIRICUS
Abb.74
DRYOPS ALGIRICUS
Abb.75
DRYOPS ALGIRICUS
Abb.76
DRYOPS ALGIRICUS
Abb.77
-- Griechenland, Türkei

  Gattung in ColKat anzeigen   ...caspius (Menetries, 1832)

 
-- Spanien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...championi Dodero, 1918

 
-- Frankreich, Italien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...costae (Heyden, 1891)

 
-- Frankreich Italien, Iberische Halbinsel.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...doderoi Bollow, 1936

 
-- Halsschild gröber und vor allem viel dichter punktiert als die Flügeldecken [Abb.78]. Habitus [Abb.79]. Aedoeagus [Abb.80], Parameren [Abb.81]. Griechenland, Italien, Frankreich, Iberische Halbinsel, Kanarische Inseln.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Gattung in ColKat anzeigen   ...gracilis (Karsch, 1881)

DRYOPS GRACILIS
Abb.78
DRYOPS GRACILIS
Abb.79
DRYOPS GRACILIS1
Abb.80
DRYOPS GRACILIS
Abb.81
-- Frankreich Italien, Iberische Halbinsel, Griechenland, Bulgarien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...sulcipennis (Costa, 1883)



 
  algiricus
anglicanus
auriculatus
caspius
championi
costae
doderoi
ernesti
gracilis
griseus
luridus
lutulentus
nitidulus
rufipes
similaris
striatellus
striatopunctatus
subincanus
sulcipennis
viennensis
Kuwert, A. (1890): Bestimmungstabelle der Parniden Europas, der Mittelmeerfauna, sowie der angrenzenden Gebiete. - Verhandl. d. Zoolog.-Botan. Gesellschaft in Wien, 40:15-54 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Reitter-Best-Tab-Heft21 Parniden (Dryopidae).pdf
Ganglbauer, L. (1904): Die Käfer Mitteleuropas IV in: Die Käfer Mitteleuropas, Hrsg. Gangelbauer, 4, Carl Gerold's Sohn, Wien, Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Ganglbauer4.pdf
Olmi, M. (1972): The palearctic species of the genus Dryops. - Boll. Mus. Zool. Univ. Torino 5: 69-132.
Olmi, M. (1976): Coleoptera Dryopidae, Elminthidae. - Fauna d'Italia XII. Calderini, Bologna: 1-280.
Olmi, M. (1976): Dryops kaszabi sp. n. from Hungary (Coleoptera, Dryopidae) - Annales historico-naturales Musei Nationalis Hungarici, 68:95-97 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Olmi1976 Dryops kaszabi.pdf
Steffan, A.W. (1979): 42. Familie: Dryopidae in: Käfer Mitteleuropas, Hrsg. Freude, Harde, Lohse, 6:265-294, Goecke & Evers, Krefeld, Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\_FHL-06.tif
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 08.08.2022 - 12:14:22
Mit Determin Version 4.2.123-4 von Arved Lompe
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