Gattung in ColKat anzeigen Gattung Curculio Linné (Balaninus Germ.) Coleoptera - Rhynchophora - Curculionidae_kippenberg - Curculioninae
  Von Arved Lompe (n. G.A. Lohse) }}}}
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Rheinheimer, J. & Hassler, M. (2013): Curculio vicetinus Cussigh, 1989 neu für Mitteleuropa (Coleoptera: Curculionoidea) sowie C. elephas aus der Pfalz - Mitt. ent. V. Stuttgart, 48:5-6
  Epimeren zwischen Halsschild und Flügeldecken hoch aufsteigend, aber von oben nicht deutlich sichtbar. Augen flach, nicht aus dem Umriß des Kopf vorspringend. Rüssel dünn, beim ♂ länger als der Halsschild, beim ♀ so lang oder länger als die Flügeldecken oder sogar von der Länge des Körpers. Hsch querüber stark gewölbt, die Seiten nach hinten wenig, nach vorn viel stärker verengt. Flügeldecken an den Schultern erheblich breiter als der Halsschild, nach hinten stark, oft fast keilförmig verengt. Pygidium freiliegend. Beine lang, Schenkel zumindest bei den größeren Arten ± gezähnt. Klauen gezähnt. Oberseite mit gestreckten ± anliegenden Schuppen bedeckt. Die Larven entwickeln sich in den Früchten verschiedener Laubhölzer sowie in den Gallen von Blatt- und Gallwespen. Die Verpuppung erfolgt im Boden.  
#1 Arten von mindestens 3 mm Länge. Fühlerkeule doppelt so lang wie breit oder länger. Unterseite grau oder gelblich beschuppt. Untergattung Curculio s. str.

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-- Arten unter 2,8 mm. Fühlerkeule 1,5 x so lang wie breit. Wenigstens die Epimeren, die Episternen der Hinterbrust und der Bauch kreideweiß beschuppt [Abb.1]. Untergattung Balanobius Jekel

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CURCULIO PYRRHOCERAS
Abb.1
 
#2 Flügeldecken gestreckt [Abb.2], Schulterlänge/Schulterbreite >1,45. Oberseite hellgrau und (oder) gelblich, oft etwas scheckig beschuppt, die Naht zur Spitze ohne aufgerichteten Höckerkamm.

   ...2a

CURCULIO ELEPHAS
Abb.2
 
-- Flügeldecken gedrungener [Abb.3], 1,25 bis höchstens 1,3 x so lang wie breit (messen!).

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CURCULIO NUCUM
Abb.3
 
#2a Rüssel länger und schlanker, beim ♂ etwa von halber [Abb.2], beim ♀ von ganzer Körperlänge [Abb.4]; Fühler länger, die Geißelglieder länger und dünner, Stirn schmaler. Schildchen schmaler, hinten breiter verrundet, jederseits mit einem kahlen Längsstreifen; Beine länger, 1. und 2. Tarsenglied schlanker. Schenkelzähne größer, auch an den Mittelschenkeln deutlich. Aedoeagus [Abb.5]. 4,5-9 mm. In Südeuropa an Eßkastanie (Castanea sativa), gelegentlich schädlich; bei uns an Eiche, unter anderem Zerreiche (Quercus cerris). In Westasien, Nordafrika und Südeuropa weit verbreitet; in den wärmeren Gebieten des mittleren und südlichen Mitteleuropas früher verbreitet, in neuerer Zeit kaum noch gefunden.

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CURCULIO ELEPHAS
Abb.2
CURCULIO ELEPHAS
Abb.4
CURCULIO ELEPHAS
Abb.5
-- Rüssel kürzer und kräftiger, beim ♂ so lang oder etwas länger als 1/2, beim ♀ bis zu 2/3 der Körperlänge. Fühler kürzer, besonders beim ♀, die Geißelglieder kürzer und breiter; Stirn breiter. Schildchen breiter, hinten spitzer verrundet, an den Seiten ohne kahlen Längsstreifen, die ganze Schildchengrube ausfüllend. Beine kürzer, 1. und 2. Tarsenglied gedrungener, Schenkelzähne kleiner, Mittelschenkelzahn winzig oder fehlend. 4,5-9 mm. Von Vorderasien über die Balkanhalbinsel bis Norditalien, Jugoslawien und Ungarn nachgewiesen, könnte auch im südöstlichen Mitteleuropa vorkommen.

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#3 Die beschuppte Oberseite des Schildchens länglich [Abb.6]. Nahtwinkel der Flügeldecken tiefer, spitzwinkelig eingeschnitten [Abb.7].

   ...4

CURCULIO VENOSUS
Abb.6
CURCULIO VENOSUS
Abb.7
-- Die beschuppte Oberseite des Schildchens quadratisch oder leicht quer [Abb.8]. Nahtwinkel der Flügeldecken flach, stumpfwinklig eingeschnitten [Abb.9].

   ...5

CURCULIO GLANDIUM
Abb.8
CURCULIO GLANDIUM
Abb.9
#4 Hinterschenkel mit zugespitztem, ± dornförmigem Zahn, dessen Hinterrand konkav eingebuchtet ist [Abb.10]. Flügeldeckennaht im letzten Drittel etwas erhaben und mit aufstehendem Schuppenkamm. Die wenig dichte Beschuppung deckt den Untergrund nicht vollständig. Der Mittelkiel auf der Oberseite des Rüssels erreicht fast die Fühlereinlenkung, diese beim ♂ deutlich vor der Mitte gelegen [Abb.11]. Oberseite gelb und braun scheckig beschuppt [Abb.12]. Aedoeagus [Abb.13] [Abb.14]. 7-9 mm. Von Kleinasien und dem Kaukasus über Europa ohne den Norden verbreitet; auch in Nordafrika. In Mitteleuropa überall aber nicht häufig. Die Larve entwickelt sich in Eicheln, überwintert im Boden und schlüpft im späten Frühjahr.

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CURCULIO VENOSUS
Abb.10
CURCULIO VENOSUS
Abb.11
CURCULIO VENOSUS
Abb.12
CURCULIO VENOSUS
Abb.13
CURCULIO VENOSUS1
Abb.14
 
-- Hinterschenkel mit breitem dreieckigem Zahn, dessen Hinterrand gerade verläuft [Abb.15]. Flügeldeckennaht nicht erhaben, ohne oder mit flachem Schuppenkamm. Halsschild etwas gestreckter als bei venosus. Beschuppung der Oberseite feiner und dichter als dort. Der Rüsselkiel erlischt weit vor der Fühlereinlenkung. Oberseite gelblich beschuppt mit verdunkelten Flecken, seltener ganz rotbraun [Abb.16]. 7-9 mm. über Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet, fehlt in Mitteleuropa in der Ebene; entwickelt sich wie venosus, ist aber im allgemeinen erheblich seltener.

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CURCULIO PELLITUS
Abb.15
CURCULIO PELLITUS
Abb.16
#5 Vorderschenkel wenigstens mit einem kleinen Zahn.

   ...6

 
-- Vorderschenkel ungezähnt.

   ...8

 
#6 Fühlerkeule schlank, > 2,5 x so lang wie breit, ihr Basalglied fast so lang wie breit (messen!) [Abb.17]. Oberseite scheckig gelblich, gelblichbraun oder braun beschuppt. Rüssel und Beine hell, die Fühlerkeule höchstens schwach gebräunt. Fühler spärlich und anliegend behaart. Flügeldeckennaht ohne deutlichen aufstehenden Schuppenkamm. Hinterschenkelzahn mit abgesetzter Spitze [Abb.18]. Rüssel des ♂ etwa so lang wie die Flügeldecken, beim ♀ so lang wie der Körper [Abb.19]. ♂: Bauchgrube mit kurzen Schuppen weniger dicht bedeckt als die Umgebung, Analsternit neben der flachen, dünnbehaarten Längsfurche nicht dichter behaart; Pygidium mit Haarschopf [Abb.20]. Aedoeagus [Abb.21]. 4-7,5 mm. Besonders im V/VI an Eichen, in deren Früchten sich die Larve entwickelt. In fast ganz Europa sowie in Nordafrika; Nordgrenze bei uns in Schleswig-Holstein. Im ganzen ziemlich selten, im Norden früher selten, jetzt regelmäßig. Der ,,Eichelbohrer".

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CURCULIO GLANDIUM
Abb.17
CURCULIO GLANDIUM
Abb.18
CURCULIO GLANDIUM
Abb.19
CURCULIO GLANDIUM
Abb.20
CURCULIO GLANDIUM
Abb.21
-- Fühlerkeule kürzer oval, < 2,5 x so lang wie breit, ihr Basalglied deutlich breiter als lang [Abb.24]. Rüssel, Fühler und Beine braun bis schwarz. Rüssel des ♂ kürzer, beim ♀ wenig länger als die Flügeldecken.

   ...7

CURCULIO NUCUM
Abb.24
 
#7 Vorderschenkel mit kleinem Zahn. Körper schwarz. Oberseite weißgrau beschuppt, Flügeldecken meistens mit einer hellen Querbinde aus verdichteten Schuppenhaaren hinter der Mitte [Abb.25]. Flügeldeckennaht ohne Schuppenkamm. 3,8-4,5 mm.
B: Die Larve entwickelt sich in den Gallen der Gallwespe Biorhiza pallida, Verpuppung im Boden, die Käfer schlüpfen im Frühjahr.
V: In ganz Europa ohne den Norden, auch in Nordafrika. Bei uns überall aber nicht häufig: IV-VI an Eichen.

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CURCULIO VILLOSUS
Abb.25
 
-- Vorderschenkel mit kräftigem Zähnchen.

   ...7a

 
#7a Körper gelbbraun oder braun [Abb.3]. Oberseite hellgrau oder gelblich fleckig beschuppt, die Flecke wenig abstechend. Flügeldeckennaht mit kräftigem aufstehenden Schuppenkamm vor der Spitze [Abb.26]. ♂: Bauchgrube mit langen Haarschuppen, Analsternit mit flacher, behaarter Längsgrube, beiderseits dichter, schopfartig lang behaart; Pygidium ebenfalls schopfartig behaart [Abb.27]. Aedoeagus [Abb.28]. 6-8,5 mm.
B: Die Larven entwickeln sich in den Nüssen und verpuppen sich im Boden. (Der ,,Nußbohrer"). Wurde auch als Schädling an Kernobst festgestellt. Imagines besonders im VI/VII an Haselsträuchern.
V: Von Westasien über fast ganz Europa, den Norden ausgenommen, verbreitet; auch in Nordafrika. Im ganzen nicht selten,

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CURCULIO NUCUM
Abb.3
CURCULIO NUCUM
Abb.26
CURCULIO NUCUM
Abb.27
CURCULIO NUCUM
Abb.28
-- Körper dunkel, grauschwarz. Beschuppung der Flügeldecken weißlich und grau, etwas wolkig gelagert; Schildchen auffällig weiß beschuppt [Abb.29] und daran von dem sehr ähnlichen C. villosus zu unterscheiden, dem er in Größe und Habitus ähnelt.
B: Entwickelt sich an Bergahorn in den Gallen der Wespe Pediaspis aceris [Abb.30].
V: Aus Italien beschrieben, aber vermutlich aus Ostasien stammend (Rheinheimer l.c.). Kaiserstuhl.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...vicetinus Cussigh, 1989

CURCULIO VICETINUS
Abb.29
PEDIASPIS ACERIS
Abb.30
#8 Hinterschenkel mit deutlichem [Abb.31], Mittelschenkel mit sehr kleinem Zähnchen. Flügeldecken wie bei den vorhergehenden Arten ± keilförmig verengt. Rüssel und Beine lang, beim ♂ mehr als halb so lang wie der Körper, beim ♀ wesentlich länger als die Flügeldecken. Hell rotbraun, Oberseite locker rötlichgelb beschuppt, die Beschuppung hinter der Basis und hinter der Mitte zu lockeren Querbinden verdichtet [Abb.32]. 3-4,3 mm.
B: VII-IX an Erle, Birke, Schlehe und Kirsche. Die Larve wurde in den Früchten von Schlehen und Kirschen festgestellt.
V: Nord- und Mitteleuropa; bei uns verbreitet aber selten, im Norden gebietsweise sehr selten;

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(=cerasorum Herbst )

CURCULIO BETULAE
Abb.31
CURCULIO BETULAE
Abb.32
-- Alle Schenkel ungezähnt, Flügeldecken seitlich mehr gerundet verengt. Fühler, Beine und besonders der Rüssel kürzer, Rüssel in beiden Geschlechtern wesentlich kürzer als die Flügeldecken; die beiden letzten Fühlergeißelglieder nicht länger als breit. Kopf, Halsschild und Unterseite schwärzlich, Flügeldecken, Rüssel und Beine rötlich. Oberseite wenig dicht gelblich oder weißlichgrau beschuppt, die Beschuppung auf der Flügeldeckenbasis sowie querbindenartig hinter der Mitte verdichtet [Abb.33]. 2,8-3,8 mm. In Mitteleuropa mit Ausnahme des Alpengebietes verbreitet aber selten; an Salix- und Betula-Gebüsch.

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CURCULIO RUBIDUS
Abb.33
 
#9 Halsschild jederseits mit einem weiß beschuppten Basalfleck, der nach vorn zu einer Binde verlängert sein kann [Abb.34]. Flügeldecken an der Basis locker weiß beschuppt und mit weißer Kreuzzeichnung, die aus der dicht beschuppten vorderen Nahthälfte und einer locker weiß beschuppten, nach außen verkürzten Querbinde hinter der Mitte besteht. Schwarz, Fühler rötlich, oft zur Spitze angedunkelt, auch die Tarsen heller. 2,2-2,7 mm. Fast ganz Europa; bei uns von V-VIII auf Weidengebüsch, besonders im Frühjahr nicht selten. Die Larve wurde in den Blattgallen der Blattwespen Cryptocanipus venustus und Pontania proxinta gefunden.

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CURCULIO CRUX
Abb.34
 
-- Oberseite ohne helle Schuppenzeichnung.

   ...10

 
#10 Einfarbig schwarz [Abb.35]. Flügeldeckenzwischenräume deutlich breiter als die feineren Streifen, mit unregelmäßig 2- bis 3-reihig gestellten Schuppenhaaren besetzt. Halsschild dicht punktiert, jedoch am Grunde ± glänzend. Halsschildbasis und Mittellinie oft mit verdickten Schuppen, Unterseite ganz weiß beschuppt. Körper robuster. 1,8-2,8 mm. Europa, Sibirien, Nordafrika. In Mitteleuropa überall häufig auf Weiden, besonders Salix vitellina, an denen sich die Larven in den Gallen von Blattwespen der Gattung Pontania entwickeln.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...salicivorus Payk., 1792


CURCULIO SALICIVORUS
Abb.35
 
-- Schwarz, Fühler mit Ausnahme der Keule sowie beim ♂ die Vorderhälfte des Rüssels gelb [Abb.1]. Flügeldeckenzwischenräume wenig breiter als die kräftigeren Streifen, ihre feineren Schuppenbaare 1- bis 2-reihig angeordnet [Abb.36]. Halsschild gedrängt punktiert, nicht glänzend. Unterseite nur zum Teil dicht weiß beschuppt, die Vorderbrust stets ohne weiße Beschuppung. Körper schlanker. Aedoeagus [Abb.37]. 1,6-2,4 mm. Europa, Nordafrika. In Mitteleuropa überall aber weniger häufig als salicivorus. Auf Eichen, an denen sich die Larve in den Gallen der Gallwespe Diplolepis folii entwickelt.

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CURCULIO PYRRHOCERAS
Abb.1
CURCULIO PYRRHOCERAS
Abb.36
CURCULIO PYRRHOCERAS
Abb.37
 
  betulae
crux
elephas
glandium
nucum
pellitus
propinquus
pyrrhoceras
rubidus
salicivorus
venosus
vicetinus
villosus
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 05.08.2009
Letzte Aktualisierung: 06.09.2022 - 17:31:49
Mit Determin Version 4.2.129-10 von Arved Lompe
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