Gattung Cotaster Coleoptera - Curculionidae - Cossoninae
  Von Arved Lompe
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Folwaczny, Br. (1973): Bestimmungstabelle der paläarktischen Cossoninae (Coleoptera, Curculionidae) - ohne die nur in China und Japan vorkommenden Gattungen, nebst Angaben zur Verbreitung - Entomologische Blätter, 69(2): 65-180 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Folwaczny1973.tif
Diotti, L., Pesarini, C. & Caldara, R. (2015): Revisione sistematica del genere Cotaster Motschulsky: nuove sinonimie e descrizione di due nuove specie (Coleoptera, Curculionidae) - Giornale Italiano di Entomologia, 14(60):223-240 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Diotti_et_al2015 Cotaster.pdf
  Schläfen sehr kurz, Stirn zwischen den Augen schmäler als der Rüssel, diese sind rund, gewölbt, aus großen Facetten zusammengesetzt. Rüssel von der Fühlereinlenkung zur Spitze breiter als in der basalen Hälfte, beim ♀ schlanker als beim ♂, dicht, vorn fast runzlig punktiert. Fühler kurz hinter der Rüsselmitte (vom Kopf aus gesehen) eingefügt. Fühlerfurche gegen die Unterkante der Augen gerichtet. Fühlerschaft gekeult, Geißel 7-gliedrig, 1. Glied verdickt, etwas. länger als breit, 2. konisch, so lang wie breit, die folgenden quer, zur Spitze an Breite zunehmend, Keule oval, zugespitzt, das 1. Glied halb so lang wie die Keule. Halsschild variabel, kaum länger als breit, größte Breite meist in der Spitzenhälfte, und da nicht breiter als die Schultern, zur Basis meist ziemlich gerade, seltener leicht gerundet, aber nur schwach verengt. Auch die Flügeldeck sind veränderlich, eiförmig, die größte Breite hinter der Mitte, schlank, manchmal (vor allem beim ♀) kräftig bauchig erweitert, die Spitze ist schnabelartig ausgezogen. Punktstreifen kräftig, die Punkte mit einem feinen hellen Härchen, Zwischenräume etwas schmäler als die Streifen. Beine verhältnismäßig schlank, 3. Tarsenghed breiter als die vorhergehenden, aber nicht gelappt. Tarsen deutlich 5-gliedrig. Verbreitungsangaben nach Diotti et al. (l.c.). Anmerkung: Nachdem im neuen Paläarktischen Katalog cuneipennis synonym zu uncipes gestellt wurde, haben Diotti et al. (l.c.) cuneipennis wieder restituiert und 2 neue Arten beschrieben, die sich jeweils durch die Breite der aufstehenden Schuppenborsten unterscheiden sollen. Nach den Autoren sind die Aedoeagi aller 4 'Arten' gleich. Allerding gäbe es Unterschiede im Barcodemuster (COI) und zwar 4-4,3% zwischen cuneipennis und speziai und 11,9-12,2% zwischen uncipes und cuneipennis sowie 11,4% zwischen uncipes und speziai (es wurden Tiere von jeweils 1 Fundort verglichen; es bliebe zu prüfen wie groß die Variabilität innerhalb 1 Art bei mehreren Fundorten/Populationen ist).
  Bei den ♂ ist der Rüssel vorne von der Fühlereinlenkung zur Spitze deutlich verbreitert, die Schienen sind etwas länger als beim ♀ und das Zähnchen an der Innenkante der Vorderschienen schwächer entwickelt bis fehlend.  
#1 Alle Zwischenräume der Flügeldecken in regelmäßigen Abständen punktiert, die Punkte mit einem +/- langen Börstchen. Fühlerschaft etwas schlanker, fast gerade, allmählich keulenartig verdickt, etwas mehr als 4 x so lang als an der dicksten Stelle breit.

   ...2


 
-- Die ungeraden Zwischenräume unpunktiert und ohne Börstchen. Die Börstchen der geraden Zwischenräume vorwiegend kräftig, wenige haarförmig. Fühlerschaft gedrungen, leicht gebogen, zur Spitze stärker keulenartig verdickt, etwa 3 x so lang wie an der dicksten Stelle breit.

   ...3

 
#2 Habitus [Abb.1]. Borsten der ungeraden Zwischenräume zum Teil schuppig verbreitert und halb anliegend [Abb.2]. Alle Zwischenräume flach gewölbt. Rüssel bei Ansicht von oben an der Basis leicht verengt und in der vorderen Hälfte im Bereich der Fühlereinlenkung etwas erweitert. 2,1-2,9 mm. Pyrenäen, Westalpen, nach Norden bis Luxemburg, nach Süden bis zum Apennin [Abb.3].

   ...uncipes (Boheman, 1838)

COTASTER UNCIPES
Abb.1
COTASTER UNCIPES
Abb.2
COTASTER UNCIPES+KOSTALI
Abb.3
 
-- Habitus [Abb.4]. Alle Borsten der geraden Zwischenräume dünn, haarförmig [Abb.5], zum Teil angehoben. Die Zwischenräume stärker gewölbt. Rüssel bei Ansicht von oben, vor allem beim ♂, in der Basalhälfte schmäler und nach vorne im Bereich der Fühlereinlenkung stärker erweitert. 2,2-2,8 mm. Italien: Calabria, Campania und Basilicata.

   ...kostali Diotti et al., 2015

COTASTER KOSTALI
Abb.4
COTASTER KOSTALI
Abb.5
#3 Habitus [Abb.6]. Borsten der Flügeldeckenzwischenräume dünn und abstehend, zum Ende wenig verbreitert [Abb.7] [Abb.8], etwa 7-8 x so lang als breit. Vorderschienen schlanker, 4 x so lang als breit, beim ♂ [Abb.9] relativ länger und schlanker als beim ♀ [Abb.10]. Augen schwach gewölbt und kaum vorstehend. Aedoeagus [Abb.11]. Spermatheka [Abb.12]2,2-3 mm. Im Bergland vom Osten Frankreichs über Mitteleuropa bis zu den Karpaten und nach Dalmatien verbreitet; auch in den Pyrenäen bei Andorra [Abb.13]; ein isoliertes Vorkommen in Schleswig-Holstein gehört vermutlich zu dieser Form.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...cuneipennis (Aubé, 1850)

COTASTER CUNEIPENNIS
Abb.6
COTASTER CUNEIPENNIS
Abb.7
COTASTER CUNEIPENNIS
Abb.8
COTASTER CUNEIPENNIS
Abb.9
COTASTER CUNEIPENNIS
Abb.10
COTASTER CUNEIPENNIS.JPG
Abb.11
COTASTER CUNEIPENNIS
Abb.12
COTASTER CUNEIPENNIS+SPEZIAI
Abb.13
-- Habitus [Abb.14]. Borsten der Flügeldeckenzwischenräume etwas kürzer und weniger abstehend, spatelförmig verdickt [Abb.15] [Abb.16], 3-4 x so lang als beit. Vorderschienen kürzer, 3 x so lang als breit [Abb.17]. Augen stärker gewölbt und aus dem Kopfumriß vorstehend. Aedoeagus [Abb.18]. Spermatheka [Abb.19]. 2,2-2,9 mm. Italien:Venetien, Kärnten, Ostalpen und in Deutschland am Nordrand der Alpen

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COTASTER SPEZIAI
Abb.14
COTASTER SPEZIAI
Abb.15
COTASTER SPEZIAI
Abb.16
COTASTER SPEZIAI
Abb.17
COTASTER SPEZIAI.GIF
Abb.18
COTASTER SPEZIAI
Abb.19
  cuneipennis
kostali
speziai
uncipes
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 18.11.2016
Letzte Aktualisierung: 24.10.2017 - 17:17:34