Gattung Bythinus Leach Coleoptera - Pselaphidae
  Von Arved Lompe (n. C. Besuchet) Bitte Fehler und Ergänzungen an mailbox@lompe.de senden
  Unterscheidet sich von Bryaxis durch den immer sehr kleinen Körper, durch die Geschlechtsmerkmale und durch die Form des Aedoeagus. Innensackarmatur des Aedoeagus besteht aus 2 symmetrischen, ± länglichen und gezweigten Stücken. ♂: Letztes Glied der Kiefertaster mit einem vorragenden Tuberkel auf der Oberseite; das 1. Fühlerglied immer einfach, das 2. gewöhnlich am Innenrand gekielt. Vorderschienen im Apikalteil des Innenrand nicht oder nur schwach eingebuchtet. Bei den ♂ verschiedener Arten kann man 2, 3 oder sogar 4 deutlich verschiedene Formen unterscheiden, die nur durch die ± starke Entwicklung des 2. Fühlergliedes charakterisiert sind (Fühlerbasis 17:2a, 2b, 2c, 2d). Man unterscheidet: eine Forma ornaticornis, deren 2. Fühlerglied gut entwickelt ist und jede Art gut charakterisiert; eine f. simplicicornis mit einfachem 2. Fühlerglied, ähnlich jenem der ♀, und eine oder 2 f. intermedia mit einer zwischen diesen Formen liegenden Ausbildung des 2. Gliedes. Bei den mitteleuropäischen Bythinus kommen diese Formen fast immer zusammen mit der viel häufigeren f. ornaticornis vor.
  22 Arten und eine Reihe von Unterarten der Gattung in Europa, welche alle in Laub, Moos und unter Steinen in Sümpfen und in der Nähe von Gewässern leben.  
#1 Färbung des Gesamtkörpers gewöhnlich dunkel schwärzlichbraun. Stirnbreite so groß wie die Hälfte der Kopfbreite. ♂: Augen deutlich größer; Unterseite des Kopfes vorn mit einem tiefen Quereindruck, der am vorderen Rand durch einen vorragenden, in der Mitte ausgebuchteten Kamm und hinten, entlang der Medianlinie, durch ziemlich dichte Haare begrenzt ist.

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-- Färbung des Gesamtkörpers rötlichbraun, die ♂ manchmal dunkler. Stirnbreite leicht größer als die Hälfte der Kopfbreite.

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#2 Fühler gestreckter, das 3. Glied etwa so lang wie breit, 4. und 5. leicht oder deutlich breiter als lang, 6. bis 8. quer. ♂: Endglied der Kiefertaster mit einer kleinen, leicht hervorragenden Beule am Apikaldrittel der Oberseite; f. ornaticornis: 2. Fühlerglied [Abb.1] etwa so lang wie breit, sein Innenrand konvex, deutlich gekielt aber nicht verlängert, innerer Basalwinkel abgerundet, innerer Apikalwinkel rechteckig; f. intermedia (globulipalpus Aubé, reductus (Mach.)) mit am Innenrand sehr leicht gekieltem 2. Glied; f. simplicicornis mit einfachem 2. Glied. Aedoeagus [Abb.2] [Abb.3]. 1,2-1,3 mm [Abb.4]. Fast ganz Europa außer der iberischen und italienischen Halbinsel, häufig. (distinctus Chaud., devillei (Jeann.)).

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BYTHINUS MACROPALPUS
Abb.1
BYTHINUS MACROPALPUS.GIF
Abb.2
BYTHINUS MACROPALPUS
Abb.3
BYTHINUS MACROPALPUS
Abb.4
 
-- Fühler kürzer, das 3. Glied deutlich breiter als lang, 4. bis 8. quer. ♂: Endglied der Kiefertaster mit einem großen rundlichen Tuberkel auf dem inneren Oberrand zwischen dessen Basaldrittel und der Mittel; f. ornaticornis: 2. Fühlerglied (a in [Abb.5]) etwa 1,5 mal so lang wie breit, sein Innenrand konkav, deutlich gekielt, stark nach vorne und hinten verlängert, innerer Basalwinkel etwa 60°, innerer Apikalwinkel sehr spitzig; f. intermedia 1 (uncicornis Aubé): 2. Glied (b in [Abb.5]) ein wenig länger als breit, sein Innenrand geradlinig oder kaum konkav, deutlich gekielt, nach vorne und hinten ein wenig verlängert, innerer Basalwinkel fast rechtwinklig, innerer Apikalwinkel spitzig; f. intermedia 2 (talpae (Knabl)): 2. Glied (c in [Abb.5]) fast so breit wie lang, nur die Basis seines Innenrand leicht gekielt und durch eine kleine Spitze verlängert; f. simplicicornis (britannicus (Mach.)): 2. Glied (d in [Abb.5]) einfach. Aedoeagus [Abb.6] [Abb.7]. 1,15-1,25 mm [Abb.8]. Nord- und Mitteleuropa, bis Siebenbürgen, häufig. (burrelli Denny, 1825)

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BYTHINUS BURELLI
Abb.5
BYTHINUS BURELLI.GIF
Abb.6
BYTHINUS BURRELLII
Abb.7
BYTHINUS BURRELLI
Abb.8
#3 ♀: 2. Fühlerglied ein wenig länger, gewöhnlich so lang wie die Glieder 3, 4 und 5 zusammen. ♂: Augen deutlich größer; Unterseite des Kopfes vorne mit einem tiefen Quereindruck, der am vorderen Rand durch einen vorragenden, in der Mitte eingebuchteten Kamm und hinten, entlang der Medianlinie, durch zwei Bündel dichter Haare abgegrenzt wird; Endglied der Kiefertaster mit einem kleinen, vorragenden, schräg abgestutzten Tuberkel, welcher fast in der Mitte der Dorsalseite, aber in der Nähe des Innenrand liegt; f. ornaticornis: 2. Fühlerglied [Abb.9] etwa 1,5 mal länger als breit, sein Innenrand ein wenig konkav, deutlich gekielt, stark nach vorne aber nur ein wenig nach hinten verlängert, innerer Basalwinkel etwa 60°, innerer Apikalwinkel sehr spitzig; f. intermedia (kninensis Reitt.): 2. Glied ein wenig länger als breit, sein Innenrand ± konvex oder geradlinig, mindestens in der Basalhälfte deutlich gekielt, ein wenig nach hinten aber nicht nach vorne verlängert, innerer Basalwinkel etwa 60°, innerer Apikalwinkel abgerundet; f. simplicicornis: 2. Glied einfach. Aedoeagus [Abb.10]. 1,2-1,3 mm. Slowakei, Siebenbürgen, Jugoslawien. Im Süden häufig, im Norden selten. (simplicipes Mach.) Stammform.

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BYTHINUS ACUTANGULUS
Abb.9
BYTHINUS ACUTANGULUS.GIF
Abb.10
-- ♀: Fühlerglied 2 ein wenig kürzer, gewöhnlich kürzer als die Glieder 3, 4 und 5 zusammen. ♂: Augen nicht größer als bei den ♀; Unterseite des Kopfes einfach; Endglied der Kiefertaster mit einem großen, flachen Tuberkel etwa zwischen der Mitte und dem Basaldrittel der Keule, auf der Oberseite in der Nähe des Innenrand; das 2. Fühlerglied variiert nicht, es kommt nur die f. ornaticornis vor.

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#4 ♂: Hinterschienen ohne besondere Auszeichnung. 2. Fühlerglied [Abb.11] ein wenig länger als breit, sein Innenrand leicht konvex, deutlich gekielt, nur vorne verlängert, innerer Basalwinkel wenig vorragend, abgerundet, innerer Apikalwinkel sehr spitzig. Aedoeagus [Abb.12]. 1,2-1,3 mm. Sachsen, Schlesien, Tschechoslowakei, Polen, Ukraine, Siebenbürgen, häufig. (specialis Saulcy) Stammform.

   ...securiger (Reichb., 1816)

BYTHINUS SECURIGER
Abb.11
BYTHINUS SECURIGER.GIF
Abb.12
-- ♂: Innenrand der Hinterschienen am Apex durch einen kleinen, schlanken, sehr deutlichen Sporn verlängert; das 2. Fühlerglied [Abb.13] sehr ähnlich jenem der vorhergehenden Art, aber sein Innenrand ± leicht konkav, ein wenig nach hinten verlängert, so daß der innere Basalwinkel, obwohl abgerundet, ziemlich vorragt.

   ...5

BYTHINUS REICHENBACHI
Abb.13
 
#5 ♂: Aedoeagus [Abb.14] äußerer Rand der Parameren in der ganzen Apikalhälfte sehr konvex, ohne Einbuchtung. 1,15-1,3 mm. Bayern, Mähren, Slowakei, Österreich, Krain, Kroatien, Bosnien, Italien, Schweiz (Täler südlich der Alpen). Häufig.

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BYTHINUS REICHENBACHI.GIF
Abb.14
 
-- ♂: Aedoeagus [Abb.15] äußerer Rand der Parameren im apikalen Viertel deutlich eingebuchtet. 1,15-1,3 mm. Südwest-Deutschland, Ost-Frankreich, Schweiz (ohne die Täler südlich der Alpen). Häufig. (securiger auct.).

   ...confusus Bes., 1974

BYTHINUS CONFUSUS.GIF
Abb.15
 
  acutangulus
burrellii
confusus
macropalpus
reichenbachi
securiger
     Erstellt am: 05.08.2010
Letzte Aktualisierung: 01.09.2013 - 11:43:04
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