Untergattung Arammichnus des Karpatenbogens Curculionidae - Otiorhynchinae - Otiorhynchus_Karpaten
  Von Arved Lompe (n. S. Endrödi)
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Endrödi, S. (1961): Bestimmungstabelle der Otiorrhynchus-Arten des Karpaten-Beckens - Publikaze Slezského Muzea v Opavé, 5:1-123 Private Datei: F:\taxa\coleo\scans\Endrödi1961 Otiorhynchus Karpatenbecken.pdf
#1 308 (313) Halsschild größer oder feiner punktiert, nicht tuberkuliert.

   ...309

 
-- 313 (308) Halsschild mit größeren oder feineren Tuberkeln, welche entweder deutlich getrennt sind, oder durch die gewölbten Zwischenräume der tiefen Punkte gebildet werden.

   ...314

 
#309 (310) Scheibe der Flügeldecken ohne Punktstreifen, nur fein, zerstreut punktiert, an der Stelle des ersten Punktstreifens verläuft neben der Naht bis zur Spitze eine punktlose Furche. Die Oberseite mit langen, gelblichen, anliegenden groben Haaren bedeckt, welche etwas fleckig verteilt sind. Schwarz, Fühler und Beine etwas heller. Rüßelrücken flach, längs der Mitte ist ein feiner Mittelkiel zu finden. Halsschild breiter als lang, die Seiten stark gerundet, Punktierung der Scheibe dicht und fein, die Zwischenräume der Punkte nicht größer als die Punkte selbst. Flügeldecken gerunzelt, mit Spuren von sehr kleinen Tuberkeln. 7-9 mm. Die Art lebt in Siebenbürgen und im Banat, sie wurde aber angeblich auch in Niederösterreich vorgefunden.

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...chrysocomus Germ., 1824

 
-- 310 (309) Auch auf der Scheibe der Flügeldecken sind deutliche Punktstreifen vorhanden, die Oberseite höchstens mit feinen Haaren.

   ...311

 
#311 (312) Halsschild sehr fein und dicht punktiert, Flügeldecken zur Spitze stark verengt, fast zugespitzt, herzförmig, die Punktstreifen viel schmäler als die Zwischenräume. Schwarz, die Beine kaum heller. Rüsselrücken rinnenförmig vertieft. Die beiden ersten Glieder der Fühler gleich lang. Augen vorgewölbt. Halsschild etwas breiter als lang, in der Mitte am breitesten, die Seiten stark gerundet. Punktstreifen der Flügeldecken sehr fein, regelmäßig, in der Nähe der Spitze gröber, die kleinen Zwischenräume, welche die Streifenpunkte trennen, erscheinen als kleine, flache Tuberkeln. Zwischenräume fein quergerunzelt. Bis jetzt nur aus der Slowakei bekannt (Zadiel, Silica).

   ...roubali Penecke, 1931

 
-- 312 (311) Halsschild sehr grob punktiert, Flügeldecken eiförmig, zur Spitze nicht zugespitzt verengt, Punktstreifen grob, mindestens so breit wie die Zwischenräume. Schwarz, Beine kaum heller. Die Form des Rüssels, der Fühler und des Halsschildes ähnlich wie bei der vorigen Art. Augen flach. Schulter der Flügeldecken deutlicher prononciert, Streifenpunkte groß und rundlich, Zwischenräume fein gerunzelt und tuberkuliert, die undichte Beharung etwas gröber als bei der vorigen Art. 7-8 mm. Mediterrane Art, nach der Literatur soll sie auch in Siebenbürgen vorkommen (= terrestris Marsh.) 1).

   ...cribricollis Gyll.


Anmerkung: Hieher gehört noch laconicus Kirsch., der in Somotor in der Ostslowakei von Dr. Tesar erbeutet wurde. Die Art ist 4-5 mm groß, dunkelbraun gefärbt. Die Punktur des Halsschildes ist mäßig stark, längs der Mitte oft eine kurze punktfreie Längsschwiele. Die Flügeldecken kurz oval, Fühler kurz, Glied 2 der Geißel nur etwas länger als breit und merklich kürzer als Glied 1. Die Schenkel gezähnt, die Vorderschenkel stärker als Mittel- und Hinterschenkel. Die Vorderschienen an der Spitze nach außen schwach aber merklich erweitert. Fein anliegend behaart. Bis jetzt nur aus Südgriechenland bekannt.
 
#314 (325) Flügeldecken nur mit sehr feinen Haaren, ohne Spur von Schuppen oder Schuppenhaaren.

   ...315

 
-- 325 (314) Auf den Flügeldecken sind auch Schuppen oder Schuppenhaare zu finden, diese sind oft sehr klein oder schmal, aber doch so breit, daß sie nicht mit einfachen Haaren verwechselt werden können.

   ...326

 
#315 (316) Innenseite der Schenkel mit je einem Zahn. Schwarz. Oberseite mit dünnen, hellgefärbten Haaren, welche auf den Flügeldecken in kleinen, undeutlichen Flecken verteilt sind. Rüsselrücken abgeflacht, längs der Mitte mit feinem Kiel. Augen vorgewölbt. Zweites Glied der Fühlergeißel viel länger als das erste. Halsschild etwas breiter als lang, in der Mitte am breitesten, zur Spitze etwas stärker verengt als zur Basis. Punktstreifen der Flügeldecken seicht und breit gefurcht, auch die Streifenpunkte seicht, die gewölbten Zwischenräume dicht und sehr fein punktiert, gerunzelt, daher nicht glänzend. 7- 9.5 mm. Eurosibirische montane Art, sie ist selten auch an niedrigeren Lokalitäten vorzufinden. Im Karpaten-Becken wurde die Art äußerst selten gesammelt, in Ungarn (Szeged, Zala-Tapolca) und in Siebenbürgen (Deés, Segesvár). (= nigrita F.).

   ...tristis (Scop., 1763)

 
-- 316 (315) Innenseite der Schenkel ohne Zahn.

   ...317

 
#317 (318) Stirn zwischen den Augen schmäler als der Rüsselrücken zwischen den Fühlergruben. Dunkelbraun. Rüsselrücken abgeflacht. Die flachen Augen stark dem Oberrand des Kopfes genähert. Basalglied der Fühler länger als die Geißel, die beiden ersten Glieder der letzteren fast gleich lang. Form des Halsschildes ähnlich wie bei der vorigen Art, die Oberseite dicht und sehr fein tuberkuliert, längs der Mitte mit einem scharfen, kurzen und glänzenden Kiel. Flügeldecken breit eiförmig, Seiten in der Mitte fast parallel, Punktstreifen seicht gefurcht, breiter als die gewölbten Zwischenräume. Die ziemlich dichtgestellten goldgelben Haare der Oberseite stellenweise in verschwommenen Flecken verteilt. 5-6 mm. Eine Art der Balkan-Halbinsel, welche sehr selten auch im Banat vorkommt. Es sind mir nur Literaturangaben bekannt.

   ...championi Reitt.

 
-- 318 (317) Stirn zwischen den Augen breiter als der Rüsselrücken zwischen den Fühlergruben.

   ...319

 
#319 (322) Streifen der Flügeldecken sehr fein, kaum gefurcht, viel schmäler als die Zwischenräume, die Streifenpunkte klein. Zwischenräume ganz flach, fein gerunzelt punktiert und mit ziemlich dichtgestellten, gleichmäßig verteilten Haaren bedeckt.

   ...320

 
-- 322 (319) Punktstreifen der Flügeldecken grob, stets breiter als die gewölbten Zwischenräume.

   ...323

 
#320 (321) Die unregelmäßigen und sehr kleinen Tuberkeln des Halsschildes sind eigentlich keine richtigen Tuberkeln, sondern nur die stark gewölbten kleinen Zwischenräume der dichten und kleinen Punkte erscheinen als solche. Dunkelbraun, die Beine heller. Rüsselrücken der Länge nach schwach vertieft. Augen flach. Fühler dünn, zweites Glied der Geißel kürzer als das erste. Halsschild wenig breiter als lang, in der Mitte am breitesten, Seiten gleichmäßig gerundet, die tuberkelartigen Erhabenheiten der Oberseite dicht und sehr fein, längs der Mitte mit der Spur eines kurzen, glänzenden Kielchens. 5-6 mm. Eurosibirische Art, im Karpaten-Becken in Ungarn nicht selten, eben so auch in der Süd-Slowakei, viel seltener aber in Siebenbürgen (Nagyenyed) und im Banat (ohne nähere Bezeichnung der Lokalität). (= humilis Germ. = exilis Boh. = globithorax Boh. = proreus Reitt. = vexator Reitt. = cerdanensis Jaqu. = = velox Reitt.).

   ...velutinus Germ., 1824

 
-- 321 (320) Scheibe des Halsschildes mit sehr deutlichen richtigen Tuberkeln, welche sehr regelmäßig und dicht stehen, ein jeder Tuberkel trägt an der Spitze je einen sehr deutlichen haartragenden Nabelpunkt. Sonst der vorigen Art äußerlich in allen Beziehungen sehr ähnlich. 5-6.5 mm. Osteuropäische Art, im Karpaten-Becken wurde sie bis jetzt nur einmal in Ungarn (Budapest-Lágymányos) gesammelt. (jacqueti Stierl.)

   ...brunneus (Steven, 1829)

 
#323 (324) Sehr breite Form, fast vollkommen kahl, ganz schwarz. Die seichten Streifenpunkte werden von einander durch kleine Tuberkeln getrennt. Rüsselrücken abgeflacht, der mittlere Längskiel meistens deutlich, die dreieckige Ausrandung der Spitze tief. Halsschild viel breiter als lang, in der Mitte am breitesten, die Seiten sehr stark gerundet, die Oberseite sehr dicht und ziemlich grob tuberkuliert. Punktstreifen der Flügeldecken schmäler als die gewölbten, sehr fein gerunzelten Zwischenräume, auf welchen auch Spuren von zerstreuten, sehr kleinen, abgeflachten Tuberkeln zu entdecken sind. 8-11 mm. In Mittel-Europa verbreitet, die Art bevorzugt niedriger gelegene Biotopen, in den hohen Gebirgszügen ist sie nicht vorzufinden. Im Karpaten-Becken ist sie dem entsprechend in Ungarn häufig, auch in den südlicheren und niedrigeren Gegenden der Slowakei, in Siebenbürgen und im Banat scheint sie bedeutend seltener zu sein. In Ungarn wurde sie auf Beta vulgaris beobachtet, sie ist aber bis jetzt nicht als Schädling aufgetreten.

   ...orbicularis (Herbst)

 
-- 324 (323) Schlanker, die Oberseite, besonders in der Nähe der Spitze, ziemlich dicht behaart. Ebenfalls ganz schwarz. Die ziemlich tiefen und großen Streifenpunkte der Flügeldecken werden durch Querkiele von einander getrennt. Rüsselrücken der Länge nach vertieft, in der Mitte mit einem Längskiel, die dreieckige Ausrandung der Rüsselspitze seichter. Halsschild ähnlich wie bei der vorigen Art geformt. Punktstreifen der Flügeldecken viel breiter als die gewölbten Zwischenräume, welche sehr dicht und sehr fein tuberkuliert und fast matt sind. 8-11 mm. In den nordwestlichen Gegenden der Balkan-Halbinsel einheimisch, im Karpaten-Becken wurde sie nur in Kroatien vorgefunden, wo sie nicht zu den Seltenheiten gehört.

   ...petrensis Boh.

 
#326 (327) Auf der Scheibe der Flügeldecken, besonders die drei innersten Punktstreifen tief gefurcht, viel breiter als die schmalen, kielförmig erhabenen und tuberkulierten Zwischenräume. Augen kaum gewölbt, Stirn zwischen den Augen kaum breiter als der Rüsselrücken zwischen den Fühlergruben. Auf den Flügeldecken sind scharf begrenzte weiße Schuppenflecke zu finden. Sonst ganz schwarz. Rüsselrücken der Länge nach vertieft. Halsschild bedeutend breiter als lang, die Seiten ziemlich stark gerundet, aber vor der Basis leicht eingeschnürt, die Oberseite grob tuberkuliert. Streifenpunkte der Flügeldecken groß, viereckig, von einander durch Querkielchen getrennt, die kantenartig schmalen Zwischenräume mit je einer Reihe von groben, flachen Tuberkeln, daher die ganze Oberseite als grob gerunzelt erscheinend. Die weißen Schuppen sind eher als lange Schuppenhaare zu bezeichnen. 6-9 mm. Eurosibirische Art. Im Karpaten-Becken nur in Ungarn nicht selten, Endrödi sah Exemplare außer unseren Grenzen aus dem Banat (Ruma) und aus Kroatien (ohne nähere Fundortangabe). In der Slowakei kommt die Art ebenfalls vor, die Literatur erwähnt mehrere Fundorte.

   ...conspersus (Hbst., 1795)

 
-- 327 (326) Alle Punktstreifen der Flügeldecken haarfein, sie trennen kaum die sehr breiten, flachen Zwischenräume von einander. Augen stark gewölbt, seitenständig. Stirn viel breiter als der Rüsselrücken zwischen den Fühlergruben. Auf den Flügeldecken sind keine scharf begrenzte weiße Schuppenflecke zu finden.

   ...328

 
#328 (331) Innenseite der Vorderschenkel ohne Spur von einem Zahn.

   ...329

 
-- 331 (328) Innenseite der Vorderschenkel mit einem kleinen oder großen Zahn.

   ...332

 
#329 (330) Die sehr kleinen eiförmigen, weißlichen Schuppen der Flügeldecken sehr zerstreut, stellenweise in kleinen Fleckchen verteilt, der größte Teil der Oberfläche fast kahl. Ganz schwarz. Rüsselrücken abgeflacht. Halsschild viel breiter als lang, in der Mitte am breitesten, die Seiten sehr stark gebogen, die Oberseite ziemlich fein und nicht sehr dicht tuberkuliert, in den Zwischenräumen der Tuberkeln hätte noch ein eben solcher Tuberkel Platz. Die perlenförmigen Tuberkeln der Flügeldecken etwas kleiner als jene des Halsschildes, sie stehen auch etwas dichter. 8-11 mm. Aus Siebenbürgen und aus dem transkarpatischen Teile von Rumänien bekannt, nach der Literatur soll sie auch in Ungarn und in der Slowakei einheimisch sein, Endrödi sah aber noch keine Exemplare aus diesen Ländern.

   ...edentatus Seidl.

 
-- 330 (329) Der vorigen Art in jeder Beziehung sehr ähnlich, die Oberseite der Flügeldecken zwischen den länglichen, goldglänzenden Schuppenhaaren noch mit viel kleineren, schmäleren, ähnlich gefärbten Schuppenhärchen bedeckt, nur die kleinen, glänzenden Tuberkeln bleiben kahl. Vielleicht nur eine Varietät der vorigen Art. 10-11 mm. Aus Siebenbürgen beschrieben und bisher keine weiteren Exemplare zum Vorschein gekommen.

   ...barcensis Csiki

 
#332 (333) Der Zahn der Vorderschenkel groß, stets gut sichtbar. Die Schuppenhaare der Flügeldecken überall dicht gestellt, zwischen den Tuberkeln überall vorzufinden, die breiteren Schuppen rufen meistens eine verschwommene Marmorierung hervor. Schwarz. Rüsselrücken abgeflacht, der mittlere Längskiel meistens deutlich entwickelt. Fühler kurz und stark, die Geißel kürzer als das Basalglied, das zweite Glied der Geißel erreicht nicht die 1.5-fache Länge des ersten Gliedes, die übrigen noch kürzer. Halsschild noch etwas breiter als bei den beiden vorigen Arten, mit ähnlichen Seiten und mit ähnlicher Skulptur. Auch die Flügeldecken sind ähnlich skulptiert. 10-12 mm. Die Art ist in ganz Europa verbreitet, im Karpaten-Becken vorwiegend in der Tiefebene und in den hügeligen Gegenden, sie scheint in den höheren Gebirgszügen zu fehlen. Dementsprechend ist sie die gemeinste Otiorrhynchus-Art in Ungarn, in der Slowakei ist sie in den südlicheren und niedrigeren Gegenden häufig vorzufinden, bedeutend seltener kommt sie in Siebenbürgen und besonders im Banat und in Kroatien vor. Die Art ist in Ungarn sehr schädlich, sie greift die Luzerne, besonders bei einem Massenauftreten dermaßen stark an, daß die Saat in großen Flecken zugrunde geht. Die Larven nagen an den Wurzeln, die Imagines an den Blättern. Die Bekämpfung stößt auf große Hindernisse, besonders weil die Luzernen-Tafeln meistens auf vier Jahre vorausbestimmt sind, und so die Larven nicht vertilgt werden können. Am meisten kann die Zahl der Imagines durch Geflügel, Truthühner, Fasane, etc. vermindert werden. In manchen Gegenden ist die Art der Zuckerrübe und dem Weinstocke schädlich. Es ist eine ganze Reihe von Nährpflanzen bekannt, man könnte die Art als polyphag bezeichnen. Die Art vermehrt sich in Ungarn anscheinend parthenogenetisch, nur sehr selten findet man Männchen (= collaris F. = brucki Bach = agnatus Gyll. = xanthotrichus Apfb.).

Meldungen in Google Earth anzeigen   ...ligustici (L., 1758)


Variation:
1. Tuberkeln der Flügeldecken äußerst klein, oft fast verschwunden. - Unter der Stammform in allen Ländern des Karpaten-Beckens, aber ziemlich selten ab.

   ...similis Sol.

 
-- 333 (332) Der Zahn der Vorderschenkel sehr klein, oft kaum sichtbar, fast nur rechteckig. Beschuppung der Oberseite viel weniger dicht. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber die Fühler bedeutend dünner und länger, die Geißel länger als das Basalglied, das zweite Glied der Geißel fast doppelt so lang wie das erste, auch das dritte und vierte stark verlängert und nur die letzten breiter als lang. 10-12 mm. Die Art ist nur aus den nördlichen Karpaten bekannt, ich sah Exemplare aus Alacsony Tátra, Fenyöháza und Tatra. Kommt auch in dem angegrenzten polnischen Gebiet vor.

   ...hormuzachii Penecke, 1935

 
  barcensis
brunneus
championi
chrysocomus
conspersus
cribricollis
edentatus
hormuzachii
ligustici
orbicularis
petrensis
roubali
similis
tristis
velutinus
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Erstellt am: 11.08.2018
Letzte Aktualisierung: 11.08.2018 - 10:36:42