Gattung in ColKat anzeigen Gattung Anomala Sam. Coleoptera - Lamellicornia - Rutelidae
  Von Arved Lompe (n. E. Reitter, W. Machatschke)
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  Julikäfer. Oval, ± glänzend. Fühler 9-gliedrig, Fächer 3-gliedrig. Flügeldecken mit Punktstreifen. Vorderschienen gewöhnlich mit 2 Außenrandzähnen und auf der Innenseite mit 1 beweglichen Dorn. Die größere Klaue der Vorder- und und meist auch der Mitteltarsen bei beiden Geschlechtern gespalten, die der Hintertarsen stets ungespalten. Bei den ♂ die größere Klaue der Vordertarsen oft verbreitert. Zahlreiche Arten in Asien und der Neuen Welt; in Europa 11 Arten. In der Tabelle fehlt aus
D: Südrußland.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...kirgisica Borodin, 1915


#1 Beide Klauen der Mitteltarsen einfach (♂ ♀). Die vordere, größere Klaue an den Vordertarsen des ♂ oft undeutlich, beim ♀ deutlich eingeschnitten; Tarsen von auffallend schlanker Form. Die hinteren Klauen dünn und wenig gebogen, die mittleren fast von gleicher Länge. Basis des Halsschilds gerandet. Halsschild in der Nähe der Basis am breitesten, schmäler als die Flügeldecken, nach vorne etwas konisch verengt, die Hinterwinkel rechteckig zulaufend, die Spitze selbst abgerundet. Der zweite Zwischenraum der Flügeldecken vor der Spitze wenig breiter als der dritte und durch keinen ausgebildeten Punktstreifen geteilt. Der Dorn der Vorderschienen auf der Innenseite vor der Spitze lang und spitzig. Gelb, der Scheitel, eine große M-förmige Makel auf dem Halsschild, der hintere Teil des Seitenrandes der Flügeldecken und die Schulterbeule schwarzgrün, oder schwarzblau, seltener ohne Metallglanz; mitunter die ganzen Flügeldecken braunschwarz mit blauem Schimmer. Pygidium meistens mit je einem schwarzen Seitenflecke. Manchmal ist die Dorsalmakel des Halsschildes in 2 kleine Flecken aufgelöst [Abb.1].10-13 mm.
D: Südosteuropa.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...errans (F., 1775)
(=praticola F.)

ANOMALA ERRANS
Abb.1
 
-- Die vordere Klaue an den 4 vorderen Tarsen an der Spitze oder an der Hinterseite eingeschnitten; der Einschnitt an den Vordertarsen manchmal undeutlich, an den Mitteltarsen stets deutlich.

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#2 Halsschild lang behaart, Basis nicht deutlich gerandet. Vorletztes Rückensegment von den Flügeldecken bedeckt, fast kahl. Halsschild und Schildchen gleichartig behaart, ersterer vor den Hinterwinkeln nicht ausgeschweift. Körper kurz und breit oval; Tarsen dünn und schlank. Schwarzblau (Stammform), meistens aber die Seiten des Halsschildes, ein Teil der Flügeldecken schräg streifig, ein Teil des Abdomens und der Beine gelbbraun (v. versicolor Muls.). Bei v. apicalis Muls. sind die blauen Flügeldecken nur an der Spitze gelblich. Fühler dunkel. 12- 13 mm.
D: Italien, Südfrankreich, Spanien.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...devota (Rossi, 1790)
(=villosa Blanch.)

 
-- Oberseite kahl.

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#3 Halsschildbasis vollständig ungerandet.

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-- Basis des Halsschildes jederseits wenigstens teilweise gerandet, die Randung aber manchmal nur sehr schwach abgesetzt.

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#4 Fülerfahne dunkel. Epipleuralrand der Flügeldecken in der hinteren Hälfte durch zahlreiche borstentragende Punkte gekerbt. Fühlerkeule des ♂ deutlich kürzer als die restlichen Glieder der Fühler. Kleinere Art: 12-15 mm [Abb.2].Oval, stark gewölbt, Färbung sehr variabel, schwankt von tiefschwarz, mit schwachem grünem oder blauem Schimmer über schwarzblau bis grün und leichtem Metallglanz [Abb.3] bis zu Formen, bei denen Kopf und Halsschild dunkel, die Flügeldecken ± gelb sind. Halsschild hinter der Mitte am breitesten, Vorderecken vorgezogen, spitz, Intervalle leicht gewölbt, die beiden ersten Flügeldeckenintervalle breiter als die übrigen. Aedoeagus [Abb.4]. Manche Farbvarietäten scheinen m bestimmten Gegenden zu überwiegen, so z. B. schwarze und dunkelblaue im Süden, grüne in Norddeutschland, doch gibt es überall breite Übergangszonen, so daß es nach unseren heutigen Kenntnissen kaum geographische Rassen sein können.
B: Ende V bis Mitte VIII. Im Süden vor allem an Weiden, im Norden auf Birke, aber auch an anderen Pflanzen. Entwicklung 2-jährig, Larve an Wurzeln.
D: Mitteleuropa, Südeuropa, südliches Nordeuropa. Bei uns überall, besonders in sandigen Gegenden im allgemeinen nicht selten.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...dubia (Scop., 1763)

ANOMALA DUBIA
Abb.2
ANOMALA DUBIA
Abb.3
ANOMALA DUBIA
Abb.4
 
-- Fühler ganz gelb.

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#5 Die Außenfläche der Hinterschenkel und die Brust kurz und spärlich behaart, fast kahl. Grün, mit Glasglanz; Fühler und Palpen gelb, Halsschild schmal gelb gerandet, oft auch die Flügeldecken mit schmalem gelben Rand, Bauch mit Erzglanz oder kupferig. Gestalt und Skulptur sowie auch die Größe von osmanlis, aber die Basis der Flügeldecken seitlich nicht strichförmig gerandet, aber manchmal dort die Basalkante etwas gehobener.
D: Griechenland: Samos, Kleinasien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...affinis Ganglbauer, 1882

 
-- Die ganze Außenfläche der Hinterschenkel behaart. Die Brust länger und dichter gelb behaart.

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#6 Grün metallisch, Unterseite zum Teil kupferrot, die Seiten des Halsschilds, die Epipleuren der Flügeldecken und die Schenkel am Vorderrand gelb. Die gelbe Färbung greift manchmal auf weitere Teile über. Aedoeagus [Abb.5].
D: Westmediterran: Spanien: Cordoba, Italien: Sizilien, Kalabrien, Nordafrika: Algerien.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...ausonia Erichson, 1847

ANOMALA AUSONIA
Abb.5
 
-- Schwarz, mit schwachem grünen Schein; der Clypeus, ein ziemlich breiter Saum an den Seiten des Halsschildes, das Schildchen, die Flügeldecken, zwei Makeln an der Spitze des Pygidiums, die Fühler und Beine bräunlichgelb; an den letzteren die Mittelschienen mit Ausnahme der Spitze, ein Längsstreif an der Außenseite der Hinterschenkel und die Hinterschienen schwarz, die Hintertarsen dunkelbraun. Die Umgebung der Stigmen an den Seiten der Bauchsternite oft gelb gefleckt; manchmal ist die Schulterbeule auf den Flügeldecken makelartig verdunkelt. Basis des Halsschildes ganz ungecandet, aber diese in der Nähe der Hinterwinkel ein wenig aufgebogen. Der dicht punktierte Halsschild hat auch eine feine Mittellängslinie: die Flügeldecken sind stärker als bei aenea skulptiert. Epipleuralrand der Flügeldecken fast ganz glatt, nur durch einzelne Punkte unterbrochen. Fühlerkeule des ♂ so lange wie die vorherigen Glieder zusammen. 13,5-14 mm.
D: Ostmediterran: Albanien, Serbien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...matzenaueri Reitter, 1918

 
#7 Die eingedrückte Randlinie läßt die Hinterwinkel aus, diese daher ungerandet [Abb.6]. Fühler gelb.

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ANOMALA VITIS
Abb.6
 
-- Die eingedrückte Randlinie der Halsschildseiten und der Basis umfasst die Hinterwinkel vollständig in gleicher Stärke und Tiefe. Die größere Klaue der Vordertarsen oft nicht deutlich eingeschnitten.

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#8 Zwischenräume der Flügeldecken stark und querrunzelig punktiert, die Streifen der Flügeldecken tiefer ausgeprägt. Dunkel metallischgrün, die Seiten des Halsschilds und meist auch die Seiten der Flügeldecken in mehr weniger großem Umfang schmal gesäumt, ebenso gewöhnlich die vorderen Ränder der Schenkel braungelb. Die Hinterschenkel fast kahl. Aedoeagus [Abb.7]. 12-15 mm.
D: Südosteuropa.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...solida Erichson, 1847

ANOMALA SOLIDA
Abb.7
 
-- Zwischenräume der sehr fein gestreiften Flügeldecken einfach, seichter punktiert, höchstens der 4. Zwischenraum allein mit einigen feinen Querrunzeln.

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#9 Körper groß, breiter: 14-18 mm [Abb.8]. Fühlerfächer gelblich. Flügeldecken nach hinten stärker verbreitert, der breite 2. Zwischemaum der Flügeldecken sehr breit, hinten wenig verschmälert, ohne Streifenrudimente darin, am Ende gewöhnlich fast doppelt so breit als der 3. Zwischenraum. Punktur des vorletzten Rückensegmentes quer genetzt, dicht und durchaus gleichartig. Oberseite metallisch glänzend, ohne ausgesprochenem Lackglanz, Färbung sehr veränderlich. In Mitteleuropa die Nominatform mit metallisch-grünem Körper, nur Bauch kupferig und Halsschildrand gelb. Halsschild in der Mitte am breitesten. Seiten abgerundet. Aedoeagus [Abb.9].
B: In Wärmegebieten auf sandigen Böden (Flugsandgebiet) im VI und VII an Blättern der Rebe, Obstbäumen, Weiden. Larven an Rebenwurzeln und Gräsern. Oft schädlich.
D: Südosteuropa bis zum Neusiedler See; kommt nicht in Deutschland vor, diesbezügliche Meldungen sind falsch.

Meldungen in Google Earth anzeigen  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...vitis (F., 1775)

ANOMALA VITIS
Abb.8
ANOMALA VITIS
Abb.9
-- Körper wenig kleiner aber länglicher, die Flügeldecken nach hinten wenig verbreitert; der breite Zwischenraum nicht so stark breit und nach hinten mehr verschmälert, die Streifen, welche ihn begrenzen, hinten tiefer eingedrückt, die Dorsalfurche des breiten 2. Zwischenraumes meist mit 2 Streifrudimenten, vor der Spitze nur um die Hälfte breiter als der dritte. Punktur des vorletzten Rückensegmentes dicht quer genetzt, in der Mitte jedoch etwas kräftiger, weniger dicht und die queren Punkte ohne deutlich maschenartigen Zusammenhang. Oberseite mit starkem Lack- oder Porzellanglanz. Färbung meistens grün, die Seiten des Halsschilds und oft auch die Seiten der Decken +/- lang schmal gelb gefärbt. Aedoeagus [Abb.10].
D: Ostgriechenland, Türkei, Kleinasien, Syrien.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...osmanlis Blanchard, 1851

ANOMALA OSMANLIS
Abb.10
 
#10 Breit oval. Der 2. breite Zwischenraum der Flügeldecken irregulär pnnktiert, höchstens mit Spuren von 2 gröberen Reihen. Halsschild ohne Spur einer Mittelfurche. Die größere Vorderklaue des ♂ auf der Innenseite vor der Mitte stumpf gewinkelt. Färbung veränderlich; dunkle Stücke sind bis auf die Fühler und Taster metallischgrün, die hellsten sind rotgelb, mit starkem Messingglanz. Aedoeagus [Abb.11]. 13-14 mm.
D: Südrußland, Kaukasus-Gebiet.

  Gattung in ColKat anzeigen   ...splendida Menetries, 1832

ANOMALA SPLENDIDA
Abb.11
 
-- Oval, hoch gewölbt, Flügeldecken tief gestreift, der zweite breite Zwischenraum mit einer ebenso kräftigen, streifenartig vertieften Punktreihe, so daß alle Dorsalstreifen in gleichen Abständen erscheinen. Halsschild vorne mit einer +/- ausgesprochenen Mittelrinne. Die größere Vorderklaue bildet auf der Innenseite hinter der Mitte ein Zähnchen. Die dunkelsten Stücke sind schwarzgrUn, Kopf und Halsschild oft erzfarbig, der Seitenrand des Halsschilds schmal gelb gesäumt, Fühler gelbbraun. Die hellsten sind gelb, Kopf und Halsschild mit Erzglanz, 2 Flecken auf dem Scheitel, 2 grosse genäherte, oft verschmolzene Längsflecken auf dem Halsschild, dann der innerste Naht- und Seitensaum der Flügeldecken und die Hinterbrust erzbraun. Meistens sind die Decken an der äußeren Apikalrundung angedunkelt. 10,5-12,5 mm.
D: Spanien, Portugal.

  Verbreitung in Deutschland  Gattung in ColKat anzeigen   ...quadripunctata (Olivier, 1789)

 
  affinis
ausonia
devota
dubia
errans
kirgisica
matzenaueri
osmanlis
quadripunctata
solida
splendida
vitis
Reitter, E. (1903): Bestimmungstabelle der Melolonthidae aus der europäischen Fauna und den angrenzenden Ländern. IV. Theil (Schluss): enthaltend die Rutelini, Hoplini und Glaphyrini in: Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren (Reitter), Hrsg. E. Reitter, 51, E. Reitter, Paskau (Troppau) Private Datei p.74
Reitter, E. (1918): Einige neue Coleopteren aus Albanien. - Ent.Bl 14(1/3):42-45 Private Datei p.42
Baraud, J. (1992): Coléoptères Scarabaeoidea d'Euroe - Faune de France 78 Private Datei
     Creative Commons Lizenzvertrag
Erstellt am: 12.09.2015
Letzte Aktualisierung: 17.04.2024 - 18:08:14
Mit Determin (V4.2.271-2) von: Arved Lompe
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